Lobenswerte Leistung: Jürgen Rehlich erhielt Hessischen Verdienstorden

Jürgen Rehlich ist mit dem Hessischen Verdienstorden am Bande ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erhielt er für jahrzentelanges ehrenamtliches Engagement in der Kommunalpolitik.

Bei einem Empfang im Historischen Rathausaal würdigten Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Staatsminister Dr. Thomas Schäfer am Donnerstag (15. März) seine herausragenden Verdienste. „Jürgen Rehlich hat sich über viele Jahre mit großem Nachdruck für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Stadt eingesetzt und immer Marburg als Kommune in Europa im Blick behalten“, sagte Spies. „Obwohl wir nicht in allen Fragen einer Meinung sind, habe ich Respekt für die Ernsthaftigkeit und Gradlinigkeit, die seinen politischen Stil prägen.“
„Beruflich hatte Jürgen Rehlich mit dem Verkauf dicker Bretter zu tun“, sagte Schäfer mit Blick auf die berufliche Laufbahn des Importholzkaufmanns. „Ansonsten hatte er politisch eher mit dem Bohren dicker Bretter zu tun“, ergänzte er mit einem Augenzwinkern. Rehlich sei jemand, der sich für die Interessen Marburgs und seiner Partei einsetze – und sich dabei die Fähigkeit bewahrt habe, sich in die Rolle anderer hineinzuversetzen.
„Er war fast 40 Jahre in der Stadtverordnetenversammlung. Das ist eine unglaubliche Leistung, für die man einfach nur danken kann“, sagte Stadtverordnetenvorsteherin Marianne Wölk. „Jürgen Rehlich war eine Triebfeder der Städtepartnerschaft mit Eisenach“, fügte Dirk Bamberger von der CDU Marburg hinzu.
„Was war, ist gut“, sagte Rehlich nach der Ehrung und den lobenden Worten gerührt. Er mahnte aber auch: „Entscheidend für alle ist aber die Zukunft.“ Die gelte es, gemeinsam und mit Engagement zu gestalten.
Rehlich hat sich fast vier Jahrzehnte lang ehrenamtlich und vorbildlich in der Kommunalpolitik für die Stadt sowie deren Bürgerinnen und Bürger engagiert. Von 1977 bis 2006 war der Christdemokrat Mitglied der Stadtverordnetenversammlung, von 1994 bis 2004 als Vorsitzender seiner Fraktion.
Rehlich war als Mitglied im Schul- und Kulturausschuss des Parlaments, in der Schulkommission, später auch im Bau- und Planungsausschuss, im Aufsichtsrat der GeWoBau, im Vhs-Beirat, im Vorstand der Stiftung St. Jakob und weiteren städtischen Gremien aktiv. Als Fraktionsvorsitzender wurde er Mitglied des Ältestenrates sowie des Haupt- und Finanzausschusses.
In seiner beinahe 30-jährigen Zeit als Stadtverordneter hat sich Rehlich stets fachlich intensiv mit den zahlreichen Aufgabenfeldern seiner Tätigkeit in den städtischen Gremien auseinandergesetzt. Sein besonderes Interesse galt dabei der Schulentwicklung und der Schulpolitik.
2006 wurde Rehlich zum ehrenamtlichen Stadtrat des Magistrats der Stadt gewählt. Das Amt übte er bis zum 31. März 2016 mit außergewöhnlicher Einsatzfreude und mit hohem Fachwissen aus.
Ein besonderes Anliegen waren Rehlich dabei stets die Städtepartnerschaften der Stadt. 1997 wurde der Verein „Freundeskreis Marburg-Northampton“ gegründet, um die Beziehungen zwischen Marburg und Northampton aufzubauen und zu festigen.
Seit Gründung des Vereins hat sich der Geehrte für die Verschwisterung engagiert, seit 2007 auch als Vorstandsmitglied. Rehlich hat den Austausch auch auf persönlicher Ebene gelebt und regelmäßig Gäste aus Northampton bei sich aufgenommen.
Für die Beziehungen Marburgs mit der Partnerstadt Maribor engagierte sich Rehlich ebenfalls. Er gehört dem Freundeskreis Marburg-Maribor an. Dieser ist aus der Hessisch-Slowenischen Gesellschaft – Sektion Marburg hervorgegangen.
Seit der Gründung 1990 ist Rehlich auch hier Mitglied und Vorstandsmitglied. Auch Gäste aus Maribor hat er bei sich immer wieder willkommen geheißen.
Ein Schwerpunkt der ehrenamtlichen Arbeit von Rehlich lag darüber hinaus in seinem Engagement für die Richtsberggemeinde, deren Gründung er im Jahre 1971 initiiert hat. Bis 1973 war er Beisitzer im Vorstand, von 1973 bis 1986 stellvertretender Vorsitzender und dann bis 1998 wieder Beisitzer. Auch heute noch setzt sich Rehlich für die Richtsberggemeinde ein.
Er engagiert sich außerdem stark im kirchlichen Bereich. In der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus des Marburger Stadtteils Cappel war er zehn Jahre Mitglied des Pfarrgemeinderates. Ebenfalls seit zehn Jahren ist er Mitglied des Verwaltungsrates.
Rehlich ist in der Marburger Kolpingfamilie aktiv. Er hatte von 1969 bis 2015 nacheinander die Ämter des Seniors der Kolpingfamilie, des Gruppenleiters „Junge Erwachsene“, des Sachbearbeiters für Kultur und Freizeit sowie des stellvertretenden Vorsitzenden inne. Vor 15 Jahren hat Rehlich zudem die Partnerschaft zwischen der Marburger Kolpingfamilie und dem Slowenischen Kolpingwerk mitbegründet.
Der 79-Jährige Cappeler ging in Bremen zur Schule. Von 1955 bis 1958 absolvierte er eine Lehre zum Importholzkaufmann, arbeitete seither im Verkauf eines Bremer Holzunternehmens sowie der Nachfolgefirma, für die er ab 1962 bis zu seinem Ausscheiden aus dem Berufsleben im Außendienst tätig war – mit Arbeitsschwerpunkten in Hessen, Südniedersachsen und Südostwestfalen.
Rehlich wurde wegen seines vielfältigen Engagements bereits 1990 mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen ausgezeichnet. 2012 erhielt wurde er mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt.

* pm: Stadt Marburg

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