„Billy de Kid“ wurde am Montag (12. März) im Rahmen des KUSS-Festivals aufgeführt. Auf der Bühne stand das Theater Ensemble Frankurt/Main.
Zu Beginn blickte das Publikum auf vier Personen mit Cowboyhüten auf dem Kopf. Passend dazu bildete eine Felswüste aus rotem Gestein das Hintergrundbild. Die Basis für ein Wildwest-Abenteuer war geschaffen.
Begleitet von Westernmusik ließen die Schauspieler ihre Cowboystiefel bei einem Steptanz klackern. Zu sehen waren Lucy, Kat, Sheriff Erp und natürlich Billy.
Der Auftakt war furios. Untermalt von einem Stroboskopeinsatz überfiel Billy the Kid eine Bank. Geld war dort allerdings nicht zu holen.
Lucy war die einzige Person, die Billy in der Bank antraf. Zu seinem Entsetzen fürchtete sie sich nicht vor ihm, sondern freute sich sogar, dass in ihrem Nest endlich mal etwas passiert.
Allmählich stellte sich heraus, dass Billy nicht wegen des Geldes hier war, sondern weil er mit dem Sheriff Erp etwas zu klären hatte. Den Zuschauern blieb lange verborgen worum es ihm genau ging.
Während Billy mit Lucy in der Bank auf den Sheriff wartete, stellte sie ihm viele Fragen. Auf ihre Neugier reagierte Billy zunächst abweisend. „Sei endlich still“, brüllte er sie an.
Doch nach und nach beteiligte sich Billy immer mehr am Gespräch. Er erklärte ihr, dass sein Vater einen Heldentod gestorben sei, was nur seine Schuld gewesen sei. Tränen kullerten dabei über die Wangen des selbsternannten „Schreckens des Westens“.
Plötzlich kam es zu einer überraschenden Tanzeinlage, die ein wenig an Bollywood-Filme erinnerte. Mittlerweile hatte sich eine gewisse Sympathie zwischen den Billy und Lucy entwickelt.
Doch dann kam Erp zum Vorschein. Die Lage wurde ernst und Billy aggressiv. Er wollte Erp zum Duell fordern. Bis hierher wussten die Zuschauer noch nicht wirklich, warum Billy überhaupt die Bank überfallen hatte. Erst als offensichtlich wurde, das Erp ein Verhältnis mit Billys Mutter Kat hat, ließen sich Billys Beweggründe erahnen.
Marcus Abdel-Messih (Billy), Larissa Robinson (Lucy), Michael Meyer (Erp) und Susanne Schyns (Kat) lieferten hervorragende schauspielerische Leistungen ab. Doch leider erschlaffte der Spannungsbogen der Story nach einer gewissen Zeit. Mehr Überraschungsmomente hätten eventuell eine belebende Wirkung gehabt.
Einige Jugendliche im Publikum fühlten sich leider dazu berufen, ihre Pubertät auszuleben. Ihre Zwischenrufe störten jedoch Darsteller und Zuschauer gleichermaßen.
Alles in Allem war das Stück durchaus interessant. Das Können der Schauspieler wurde vom Pubikum mit gebührendem Applaus belohnt.
* Jan Wandel