Gekühlt: Stadt beim Hitzeschutz auf Platz 1 in Hessen

Die Stadt Marburg sorgt für Hitzeschutz. Dabei ist sie Auf Platz 1 in Hessen.
Die Wetter-Vorhersage kündigt die nächste Hitze-Welle für Deutschland an. Werte um die 30 Grad werden erwartet. Die Stadt Marburg arbeitet daran, ihre Bevölkerung bestmöglich zu schützen und setzt fortlaufend Projekte zum Hitzeschutz um.
„Wir müssen uns auf zunehmende Hitze-Zeiten einstellen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir wollen Marburger*innen und Gäste unserer Stadt bestmöglich vor den Auswirkungen von extrem hohen Temperaturen schützen. Dabei geht es um Sicherheit und Schutz der Gesundheit. Daran arbeiten wir mit Hochdruck – und wir haben auch schon einiges erreicht.“
Hitze belastet den Körper – vor allem gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen und Personen, die sich viel im Freien aufhalten müssen. Auf Städte wirkt sich die Hitze durch die Menge und Enge an Bebauung intensiver aus als auf das Umland.
„Wir kümmern uns daher sowohl um kurzfristige als auch um langfristige Anpassungen und Vorbeugung angesichts des Klimawandels“, erläuterte Spies. Zur kurzfristigen Abwehr von Hitze-Gefahren setzt die Stadt beispielsweise auf technische Hilfen – etwa mobile Klimageräte, die Marburg angeschafft hat.
Die mobilen Klimageräte können zur Einrichtung von speziellen Abkühlungsräumen – zum Beispiel in öffentlichen Gebäuden – genutzt werden. Die Geräte verfügen über einen zusätzlichen Akku, um auch bei einem Stromausfall über acht Stunden hinweg weiter in Betrieb zu bleiben. Zusätzlich können sie im Winter notfalls auch Wärme produzieren und als Akku-Notheizung fungieren.
Ein weiteres Gerät ist die mobile Vernebelungsanlage. Sie kann bei großer Hitze und besonderen Anlässen zum Beispiel auf öffentlichen Plätzen eingesetzt werden. Die Anlage gibt über spezielle Hochdruckdüsen einen sehr feinen Wasser-Sprühnebel ab und sorgt auf diese Weise für Abkühlung.
Daneben hat die Stadt einen mobilen Notfall-Trinkbrunnen angeschafft. Aus zwei 1.000-Liter-fassenden Tanks kann darüber Trinkwasser gezapft werden. Diese Anlage kann auch bei Notfällen eingesetzt werden, wenn die öffentliche Wasserversorgung ausgefallen ist. Geplant ist, von diesen Systemen zur Trinkwasser-Notversorgung in Zukunft weitere Exemplare anzuschaffen.
„Doch Wasser ist nicht nur wichtig in Bezug darauf, dass die Bürger*innen ausreichend trinken sollten, um sich vor allem bei Hitze vor Dehydrierung zu schützen“, erklärte Spies. Fehlt Wasser durch Regen, verursacht die Hitze anhaltende Trockenheit. „Dadurch steigt die Brandgefahr – nicht nur in Waldgebieten, sondern auch in Gärten, auf Feldern und Wiesen“, erläuterte der Brandschutz-Dezernent.
Schon ein kleiner Funke kann ausreichen, einen Brand zu entfachen. Geschehen kann das etwa auf trockenen Wiesen durch Rauchen, Grillen oder offenes Feuer. Auch geparkte Fahrzeuge auf ausgetrockneten Flächen können – durch heiße Auspuffanlagen oder Katalysatoren, aber auch überhitzte Akkus – zu einer Brandgefahr werden. In diesem Zusammenhang verwies der Oberbürgermeister auf die große Bedeutung der Marburger Feuerwehren – auch beim Katastrophenschutz: „Unsere haupt- und ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen sind rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche bereit, für das Wohl und die Sicherheit aller im Einsatz zu sein.“
Zur langfristigen Vorsorge setzt die Stadt Marburg seit 2022 das Klimaanpassungskonzept schrittweise um, um das Stadtklima zu verbessern. Bei der Klimaanpassung geht es darum, die Gefährdung der Bevölkerung durch die Folgen des Klimawandels zu verringern. Neben der Starkregen-Vorsorge ist der Hitzeschutz Schwerpunkt. Für den Hitzeschutz arbeitet die Stadt an der Umsetzung verschiedener Maßnahmen zur Kaltluftzufuhr, Begrünung und Verschattung.
Die Bemühungen der Stadt haben bereits Wirkung gezeigt: Beim aktuellen Hitze-Check 2025 der Deutschen Umwelthilfe gehört Marburg erneut zu den 28 Städten in ganz Deutschland, die eine „grüne Karte“ erhalten haben. Das heißt, dass die Menschen, die in Marburg leben, durchschnittlich weniger als in anderen vergleichbaren Städten von sommerlicher Hitze betroffen sind. Unter den Städten in Hessen ist Marburg Klassenbeste und hat den ersten Platz erreicht.

* pm: Stadt Marburg

Ein Kommentar zu “Gekühlt: Stadt beim Hitzeschutz auf Platz 1 in Hessen

  1. Pingback: Abkühlung und Abspülung: Mehr Klimaschutz in Marburg – marburg.news