Für Jüngere: Fußgängerfreundlicher Umbau der Leopold-Lucas-Straße

Mehr Sicherheit für Schüler*innen in der Leopold-Lucas-Straße soll deren Umbau schaffen. Die Baumaßnahme beginnt am Montag (14. Juli).
Die Arbeiten zur Umgestaltung der Leopold-Lucas-Straße beginnen am Montag (14. Juli). Breitere Gehwege und Grünflächen sollen die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler in der Straße mit den engen Gehwegen und den vielen Elterntaxen deutlich erhöhen. Im Abschnitt von Schwanallee bis Bachweg befinden sich in der Leopold-Lucas-Straße besonders viele Schulen.
Entsprechend sind dort täglich viele Schülerinnen und Schüler – zu Fuß in großen Trauben – auf dem schmalen Gehweg unterwegs oder mit dem Fahrrad zwischen Bussen und Autos. Hinzu kommen die „Elterntaxen“, die die jungen Menschen bis vor ihre Schule fahren und für Unübersichtlichkeit und hohes Verkehrsaufkommen sorgen. Den dringenden Wunsch, die Schulwegsicherheit zu erhöhen, gibt es seitens der Schulgemeinden schon seit vielen Jahren.
Veranlasst durch einen erneuten Beschwerdebrief von Eltern und Lehrer*innen hat Stadtbaurat Dr. Michael Kopatz neue Lösungsvorschläge mit den Fachleuten in der Verwaltung diskutiert und ausgearbeitet. Nun geht es am Montag (14. Juli) los. Dazu wird die Leopold-Lucas-Straße zwischen Schwanallee und Bachweg voll gesperrt. Die Arbeiten sollen mit dem Ende der Sommerferien am Freitag (15. August) abgeschlossen sein.
Die Leopold-Lucas-Straße wird in dem Abschnitt vor den Schulen zu einer Fahrradstraße umgestaltet. Das bedeutet, dass dort Radfahrende Vorrang haben. Autos dürfen die Straße weiterhin nutzen, können aber nicht mehr überholen.
Das liegt auch an der baulichen Veränderung in der Straße: Die Gehwege sind derzeit im Schnitt 1,80 Meter breit und damit zu schmal für die vielen Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen, die dort täglich unterwegs sind. Immer wieder müssen junge Menschen auf die Fahrbahn ausweichen, wenn eine Schülergruppe entgegenkommt.
Die Gehwege werden daher auf 2,50 Meter verbreitert. Auf der Seite des Gymnasium Philippinum erfolgt dieser Umbau über die gesamte Länge, auf der gegenüberliegenden Seite nur von der Schwanallee bis zur Elisabethschule. Die Gehwege werden gepflastert. An einigen Stellen werden zudem Grünflächen zwischen der Straße und dem Gehweg angelegt, um so weiteren Abstand und weitere Sicherheit zu schaffen.
Weggenommen wird die Linksabbiegespur in die Bachstraße. Dadurch können Autos diese Abbiegespur nicht mehr zum Überholen nutzen, wenn ein Bus an der dortigen Bushaltestelle hält. Auch das erhöht die Sicherheit der Schüler*innen deutlich.
Ein großes Sicherheitsproblem sind zudem jeden Morgen die „Elterntaxen“, die vor den Schulen halten und damit für Unübersichtlichkeit und gefährliche Überholmanöver sorgen. Durch die breiteren Gehwege und die schmalere Fahrbahn wird es für den Hol- und Bringverkehr schwerer, direkt auf der Straße zu halten. Ebenso werden die Parkplätze und Halteflächen direkt vor den Schulen reduziert. Stattdessen richtet die Stadt Marburg am Georg-Gaßmann-Stadion (GGS) „Elternhaltestellen“ vor dem Beginn der Fahrradstraße ein. Die Kinder sollen über die sicheren, breiteren Gehwege von dort aus zu ihrer Schule laufen.
Die Stadt Marburg hat die Planungen mit den Schulgemeinden abgestimmt und deren Anmerkungen eingearbeitet. Darüber hinaus wurden die Planungen im Ortsbeirat öffentlich vorgestellt. Insgesamt investiert die Stadt Marburg an dieser Stelle rund 350.000 Euro in die seit langem geforderte Verbesserung der Sicherheit der mehr als 2.600 Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg zur Schule.
Ziel ist, die Straße so sicher zu machen, dass Eltern ihre Kinder auch selbständig zur Schule laufen lassen – und damit den Hol- und Bringverkehr in dem Bereich automatisch insgesamt zu reduzieren. Selbstverständlich wird die Stadt Marburg die Veränderung der Verkehrsströme beobachten und gegebenenfalls Anpassungen an verschiedenen Regelungen durchführen. Geschehen kann das etwa bei der Anliegerregelung.
Während der Umbaumaßnahmen wird der Verkehr über die Schwanallee, die Gisselberger Straße, die Willy-Mock-Straße und den Zwetschenweg umgeleitet. In der Gegenrichtung wird der Verkehr einmal um den Wilhelmsplatz geführt und folgt dann derselben Umleitung. Fußgängerinnen und Fußgänger können jeweils eine Straßenseite ungehindert nutzen.
Ab Montag (21. Juli) wird der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) ebenfalls umgeleitet. Die Linie 8 wird über die Gisselberger Straße und die Schwanallee zum Wilhelmsplatz geführt. Die Linie 17 fährt im Abendfahrplan –
analog zum Tagesfahrplan – ebenfalls über die Gisselberger Straße und die Schwanallee zur Haltestelle „Radestraße“. Die Umleitungsstrecke gilt in beiden Fahrtrichtungen. Eine Bedienung der Haltestellen „Am Herrenfeld“, „Zwetschenweg“, „Georg-Gaßmann-Stadion“ und „Bachweg“ erfolgt nicht.

* pm: Stadt Marburg

Kommentare sind abgeschaltet.