Exzellenz erzeugen: Gemeinsamer Antrag der Unis in Marburg und gießen

Gemeinsam auf dem Weg zur Exzellenz sind die Justus-Liebig-Universität Gießen und Philipps-Universität Marburg. Zusammen bewerben sie sich im Verbund um den Titel „Exzellenzuniversität“.
Die beiden traditionsreichsten Universitäten in Hessen gehen gemeinsam in den Wettbewerb um den begehrten Titel „Exzellenzuniversität“: Die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und die Philipps-Universität Marburg haben eine Absichtserklärung für einen Verbundantrag in der zweiten Förderlinie der Exzellenzstrategie eingereicht. Nach dem großen Erfolg der beiden Universitäten, die im Mai insgesamt vier Exzellenzcluster eingeworben haben, steht der nächste Schritt im bundesweiten Spitzenforschungswettbewerb an. Der gemeinsame Antrag steht auf dem Fundament einer langjährigen und fruchtbaren Zusammenarbeit im Forschungscampus Mittelhessen (FCMH), den die Universitäten mit der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) betreiben.
„Dass wir nach unserem hervorragenden Abschneiden in der ersten Förderlinie unsere Kompetenzen bündeln und uns gemeinsam positionieren, ist die richtige Entscheidung“, betonte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Lorenz von der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). „Wir blicken auf eine lange gemeinsame Geschichte zurück, die insbesondere in den letzten Jahrzehnten von einem sehr partnerschaftlichen Geist getragen ist.“
Ihr Marburger Amtskollege Prof. Dr. Thomas Nauss beetonte: „Der große Erfolg unserer Exzellenzcluster ist ein eindrucksvoller Beleg für die Wettbewerbsfähigkeit der Spitzenforschung aus Marburg und Gießen, deren Fundament eine langjährige Partnerschaft und strategische Ausrichtung unserer Universitäten als impulsgebende Orte der Wissenschaft mit internationaler Strahlkraft bildet. Mit dem gemeinsamen Antrag um den Titel Exzellenzuniversität heben wir diese gemeinsame Basis auf das nächste Level.“
Die Bedingungen für eine gemeinsame Bewerbung in der Förderlinie „Exzellenzuniversitäten“ werden von der JLU und der Philipps-Universität mit den vier Clustern mehr als erfüllt: Die gemeinsame Antragstellung als Verbund von zwei oder drei Universitäten in der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder setzt die Förderung von mindestens drei Exzellenzclustern an diesen Universitäten voraus. Dabei muss jede der am Verbund beteiligten Universitäten über mindestens ein Exzellenzcluster verfügen.
Die vier Exzellenzcluster in Gießen und Marburg, die Zukunftsthemen wie Herz-Lungen-Krankheiten, die Anpassungsfähigkeit des menschlichen Gehirns, Batterieforschung und die Bekämpfung des Klimawandels mit Hilfe von Mikrobiologie in den Mittelpunkt stellen, zeigen, dass in Mittelhessen Kooperation und Austausch gelebt werden. Im Marburger Exzellenzcluster „Microbes for Climate“ (M4C) ist auch die Gießener Bioinformatik beteiligt, im Cluster The Adaptive Mind“ (TAM) arbeiten Forschende aus Gießen, Marburg und Darmstadt zusammen. Das CPI – Cardio-Pulmonary Institute ist eine gemeinsame Einrichtung von JLU, der Goethe-Universität Frankfurt und dem Max-Planck-Institut für Herz- und Lungenforschung Bad Nauheim. Und im einzigen Bundesland-übergreifenden Exzellenzcluster Deutschlands arbeiten JLU-Forschende mit ihren Partnerinnen und Partnern am KIT – Karlsruher Institut für Technologie und an der Universität Ulm an der Energiespeicherung der Zukunft.
Die 1607 gegründete Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) ist eine traditionsreiche Forschungsuniversität, die rund 25.000 Studierende anzieht. Neben einem breiten Lehrangebot – von den klassischen Naturwissenschaften über Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu Sprach- und Kulturwissenschaften –
bietet sie ein lebenswissenschaftliches Fächerspektrum, das nicht nur in Hessen einmalig ist. Es reicht von Human- und Veterinärmedizin über Agrar-, Umwelt- und Ernährungswissenschaftenbis hin zur Lebensmittelchemie.
Unter den großen Persönlichkeiten, die an der JLU geforscht und gelehrt haben, befindet sich eine Reihe von Nobelpreisträgern. Dazu zählt unter anderem Wilhelm Conrad Röntgen, der 1901 den Nobelpreis für Physik erhalten hat, sowie Wangari Maathai mit dem Friedensnobelpreis 2004. Seit dem Jahr 2006 wird die Forschung an der JLU kontinuierlich in der Exzellenzinitiative beziehungsweise der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern gefördert.
Die Philipps-Universität Marburg steht für die Verbindung von Grundlagenforschung, zukunftsorientierter Anwendung und Bildung in einer großen fachlichen Vielfalt des Wissens. Die 1527 gegründete Universität bietet ausgezeichnete Lehre für ihre mehr als 21.000 Studierenden und stellt sich mit exzellenter Forschung in der Breite der Wissenschaft den wichtigen Themen der Zeit. Marburg bietet als Volluniversität eine große Fächerbreite in Geistes-, Sozial-, Lebens-, Naturwissenschaften und der Medizin.
Die Forschungsschwerpunkte der Philipps-Universität liegen in den Profilbereichen „Sicherheit, Ordnung, Konflikt“, „Sprachdynamik“, „Materialien, Grenzflächen, Halbleiter“, „Geist, Gehirn, Verhalten“, „Mikrobiologie, Biodiversität, Klima“, „Virologie und Infektionsbiologie“ sowie „Entzündung, Immunologie, Tumorbiologie“.Die Philipps-Universität erhält Förderung aus der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern. Mit elf Nobelpreisträgern und 14 Leibniz-Preisträger*innen gehört die Philipps-Universität Marburg zu den führenden Forschungseinrichtungen in Hessen.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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