Die lange Dpürre: Klimawandel erfordert schnell die Schwammstadt Marburg

Seit Wochen hat es in Marburg kaum mehr geregnet. Die oberen Bodenschichten trocknen allmählich aus.
Noch ist das Grundwasser nicht versiegt; aber die Entwicklung der immer weiter voranschreitenden Trockenperioden in Europa ist besorgniserregend. Umso unverständlicher ist, wenn der neue Bundeskanzler Friedrich Merz den Klimaschutz als „Hemmnis für die wirtschaftliche Entwicklung“ künftig zurückfahren möchte. Das kommt dem Verhalten eines „Klimaleugners“ gleich und ist gefährlich für die wirtschaftliche, politische und soziale Zukunft des Landes.
Frühjahrsdürren führen nicht nur zur Einschränkung des Schiffsverkehrs, sondern auch zur Austrocknung von Bächen und Flussläufen. Die dort beheimatete Flora und Fauna leidet. Noch dramatischer sind die Auswirkung trockener Böden für Pflanzen und deren Wurzelwerk. Klein- und Kleinstlebewesen im Boden sind unverzichtbar für das Wachstum von Blumen, Bäumen und anderen Gewächsen.
Wenn die Politik der weiteren Erhitzung des Klimas nicht mit konsequenten Maßnahmen entgegenwirkt, dann werden Früchte und Gemüse immer weniger werden und damit zugleich auch immer teurer. Die Inflation wird dazu führen, dass Menschen ihr Geld größtenteils für Nahrungsmittel ausgeben werden und nicht mehr für industriell gefertigte Konsumgüter. Konsequenter Klimaschutz ist also unerlässlich für die langfristige Absicherung der Wirtschaft wie auch der gesunden und erschwinglichen Ernährung der breiten Bevölkerung.
Die Stadt Marburg wäre gut beraten, wenn sie künftig keine Plätze mehr zupflastert wie zuletzt den Firmaneiplatz hinter der Elisabethkirche. Sie täte gut daran, ihre Aktivitäten zur Förderung des „Urban Gardening“ weiter zu verstärken. Auch die Bepflanzung städtischer Grünanlagen und Parks mit Pflanzen „essbaren“ Früchten ist ein guter Ansatz in die richtige Richtung.
Auch mehr Alleebäume und möglicherweise sogar Grünstreifen mitten auf Wegen und Straßen könnten den Weg hin zur „Schwammstadt Marburg“ markieren. Notwendig ist darüber hinaus aber auch ein Verzicht auf unnötige Autofahrten durch die Innenstadt und auf verschwenderischen Umgang mit Energie. Am Ende tut den Menschen das alles gut, auch wenn ihnen manches am Anfang noch ein wenig schwerfallen dürfte.

* Franz-Josef Hanke

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