Das 15. Marburger Gesundheitsgespräch findet am Samstag (17. Mai) statt. Thema ist der medizinische Blick auf die Gleichberechtigung.
Um Geschlechterdifferenzen in der Medizin dreht sich das 15. Marburger Gesundheitsgespräch „Patriarchale Belastungsstörung. Wie die Gesundheit aller darunter leidet“. Am Samstag (17. Mai) gibt es dazu Vorträge und Diskussionen. Organisiert wird die Veranstaltung vom Arbeitskreis „Marburger Gesundheitsgespräch“ in Kooperation mit der Universitätsstadt Marburg. Das Marburger Gesundheitsgespräch findet von 9 bis 17 Uhr im Historischen Saal des Rathauses statt.
Eröffnet wird es von Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies als Schirmherr. Im Zentrum der – von Dr. Regina Adam moderierten – Veranstaltung steht das eigentliche „Gesundheitsgespräch“. Dabei geht es um die biographische Anamnese, also die Krankheitsgeschichte, einer teilnehmenden Person, die im Plenum und in Kleingruppen besprochen und ausgewertet wird. Das Gespräch wird von Dr. Anne Sparenborg-Nolte geführt. Umrahmt wird das Gesundheitsgespräch von Vorträgen.
In der Medizin finden die bedeutenden Geschlechterdifferenzen für die Diagnostik und Therapie in der geschlechtssensiblen Forschung und Praxis zunehmende Beachtung. Zum einen sind für die psychische Gesundheit spezifische biologische und soziale Faktoren für die Geschlechterunterschiede ausschlaggebend. Zum anderen sind auch die Stereotypen und gesellschaftlich konstruierten Rollenerwartungen – zum Beispiel an die „Männlichkeit“ – für die Gesundheit aller von Bedeutung. Dabei bestehen weiterhin noch viele „gender-gaps“ („Geschlechterkluft“). Die Juristin und Sozialpolitikerin Susanne Selbert spricht in ihrem Beitrag „Frauen und Männer sind gleichberechtigt. 76 Jahre Grundgesetz“ über den Grundsatz der Gleichberechtigung in der Verfassung.
Die Medizinethikerin und Psychosomatikerin Dr. Leyla Güzelsoy thematisiert den „Gender-Pain-Gap“ in der Schmerzforschung und -behandlung zusätzlich zu der kulturspezifischen Problematik. Frauen werden mit ihren Schmerzen oft nicht ernst genommen, als „hysterisch“ oder „emotionalisiert“ stigmatisiert – insbesondere, wenn sie noch von Rassismus betroffen sind.
Der Eintritt ist frei. Interessierte können sich anmelden unter info@marburgergesundheitsgespräch.de oder bei Kerstin Fischer unter 0561/310 9999 097.
* pm: Stadt Marburg