Alarmiert und ausgestattet: Neues Feuerwehrfahrzeug speziell für Vegetationsbrände

Ein neues Fahrzeug der Feuerwehr Cappel ist ausgestattet für Vegetationsbrände. Der Wehr übergeben wird es am Sonntag (4. Mai).
Die Stadt übergibt der Freiwilligen Feuerwehr Cappel ein neues Fahrzeug: Das Staffellöschfahrzeug 20 ist das erste neue Staffellöschfahrzeug in Marburg, das für Vegetationsbrände ausgestattet ist. Die offizielle Übergabe findet am Sonntag (4. Mai) am neuen Feuerwehrstützpunkt in Cappel statt.
„Waldbrände sind längst keine Katastrophen in südlichen Ländern mehr, die wir nur aus dem Fernsehen kennen“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Und in den vergangenen trockenen Wochen sehen wir zunehmen: Nicht nur im Hochsommer können unsere Wälder in Brand geraten – sondern auch schon jetzt.“
Wald- und Vegetationsbrände sind dabei eine besondere Herausforderung für die Feuerwehrleute. Das gilt besonders in Marburg – wo es 5.200 Hektar Wald gibt.
„Es brennt nicht einfach nur Holz ab“, sagte Spies. „Es sind Menschen und Tiere, Dörfer und Ernten in Gefahr.“ Daher sei es immens wichtig, dass die Marburger Feuerwehr gut ausgestattet ist für die neue Herausforderung.
Zu der Ausstattung und dem neu gebildeten Waldbrandzug der Stadt gehört auch das neue Staffellöschfahrzeug 20 aus Cappel. Eingeladen zu der Übergabe des neuen Feuerwehrfahrzeugs sind alle Interessierten – bei Frühschoppen, Fahrzeugausstellung, Spielen für Kinder und musikalischer Begleitung durch das Blasorchester der Feuerwehr Marburg. Das Fest beginnt um 10 Uhr.
Die Freiwillige Feuerwehr Marburg-Cappel freut sich auf viele wissbegierige und interessierte Gäste. Wer möchte, darf sich als Feuerwehrfrau und Feuerwehrmann ausprobieren. Neue Mitglieder werden in allen Stadtteilwehren der Freiwilligen Feuerwehr Marburg gerne aufgenommen.
„Mit dem neuen Staffellöschfahrzeug werden gleich zwei Cappeler Fahrzeuge ersetzt“, erklärte Cappels Wehrführer Dominik Wagner. Ausgemustert werden ein Rüstwagen aus dem Jahr 1991 und ein Tanklöschfahrzeug vom Baujahr 1996.“
Die Investition erfolgt gemäß dem aktuellen Feuerwehr Bedarfs- und Entwicklungsplan der Universitätsstadt Marburg. Insgesamt kostet das neue Fahrzeug rund 437.000 Euro. Vom Land Hessen kommt ein Zuschuss von 49.000 Euro.
„Wir freuen uns, mit dem neuen Fahrzeug gut ausgestattet zu sein“, erläuterte Wagner. Neben der Brandbekämpfung ist das StLF20 auch für die technische Unfallhilfe vorgesehen, die etwa bei eingeklemmten Personen verwendet werden. Es ist somit ein Allrounder und deckt viele Szenarien ab.
Bis das Fahrzeug übergeben ist, dient das vorhandene Tanklöschfahrzeug im Waldbrandzug. In dieser Woche rückte der neue Waldbrandzug der Stadt Marburg zu zwei Wald- oder Flächenbränden aus. Einer war zwischen Cappel und Ronhausen und ein weiterer an der Kreisstraße K68 zwischen Neuhöfe und Hermershausen.
Bereits vier Einsätze wegen Wald- und Vegetationsbränden hatte die Marburger Feuerwehr in den vergangenen Wochen. Gerade erst im vergangenen Jahr hat ein Team aus engagierten ehrenamtlichen und hauptberuflichen Fachleuten der Marburger Wehren ein Waldbrandkonzept erstellt. Es legt unter anderem fest, wie die Organisation an der Einsatzstelle aufgebaut wird, wie die Versorgung der Feuerwehrleute sichergestellt ist und wie die Kommunikation läuft.
„Für die besonderen Gefahren und Herausforderungen von Wald- und Vegetationsbränden braucht es anderes Wissen und andere Ausrüstung als für Einsätze in brennenden Gebäuden“, erklärte Marburgs Feuerwehrchefin Carmen Werner. Darüber hinaus bietet Marburg mit seiner besonderen Topographie mit steilen Hängen nochmal besondere Herausforderungen.
Grundausstattungen für die ersten Maßnahmen bei Wald- oder Vegetationsbränden gibt es an allen Feuerwehr-Standorten – und zusätzlich zentral gelagertes Material im Bevölkerungsschutzlager der Stadt. Im Falle eines Wald- oder Vegetationsbrands werden die zuständigen Feuerwehren durch den Waldbrandbekämpfungszug unterstützt. Der Zug verfügt über Spezialgeräte. Die Einsatzkräfte sind speziell geschult.
Fertig gepackte Container sind in Sekundenschnelle verfügbar. So sollen die Stadtteil-Wehren entlastet werden, sie können sich gezielt auf die effektiven Erstmaßnahmen konzentrieren.

* pm: Stadt Marburg

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