Ein neues Einzelhandelskonzept soll die Stadtentwicklung stärken. Dazu befragt die Stadt Marburg die Bevölkerung.
Wo kaufen die Menschen gerne ein, die nach Marburg kommen? Was fehlt ihnen im Angebot? Und wie kann die Innenstadt so attraktiv sein, dass die Menschen dort einkaufen – und nicht im Internet? Das will die Stadt Marburg wissen und startet am Mittwoch (9. April) mit einer Online-Befragung.
Die Befragung ist ein Baustein in der Erarbeitung des neuen Einzelhandelskonzepts für Marburg. Das Konzept soll Strategien speziell für die Universitätsstadt liefern, damit Marburg auch in Zukunft eine starke Innenstadt und eine attraktive Nahversorgung hat. Damit beauftragt wurden Fachleute, die seit Beginn des Jahres an der Fortschreibung des bereits bestehenden Einzelhandelskonzepts arbeiten.
Es soll im Herbst 2025 vorliegen. „Aber wie blicken die Kund*innen auf die Stadt und unseren Einzelhandel? Was lieben sie? Und was wünschen Sie sich? Das müssen wir wissen, um die Innenstadt attraktiv für die Menschen weiterzuentwickeln“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies.
„Wenn es um das Einkaufen und das Einkaufserlebnis geht, dann sind eben die Kund*innen die Fachleute“, erläuterte Spies. „Wir brauchen ihre Expertise und ihre Meinung.“ Deshalb sind alle Interessierten aus Marburg und der Region eingeladen, auf der Beteiligungsplattform marburgmachtmit.de reinzuklicken und bei der Befragung mitzumachen. „Es gibt auch eine interaktive Karte, in der alle ihre persönlichen Lieblingsorte markieren können – und auch Verbesserungspotentiale aufzeigen können.“
Die Stadt Marburg hat 2009 das letzte Einzelhandelskonzept erstellen lassen. Übernommen hatte das die CIMA Beratung+Management, die nun auch die Fortschreibung übernimmt. Sie ist notwendig, weil die Rahmenbedingungen für den Einzelhandel sich seither stark verändert haben.
„Die Digitalisierung, die Auswirkungen der Corona-Pandemie und der wachsende Online-Handel haben unsere Innenstädte und Nahversorgungsstrukturen vor neue Herausforderungen gestellt“, erklärte der Oberbürgermeister. „Wir wollen den Herausforderungen mit innovativen Ansätzen und kreativen Ideen begegnen.“ Dabei können auch digitale Tools und hybride Nutzungskonzepte im Handel eine Lösung sein. Zentrale Ziele des Konzepts sind die Stärkung des Oberzentrums Marburg mit seiner Bedeutung für den Landkreis Marburg-Biedenkopf und darüber hinaus, eine noch attraktivere Oberstadt und auch Innenstadt als Einkaufsort mit unverwechselbarem Charme und die Stärkung der Nahversorgung in den Stadtteilen.
„Marburg verfügt insbesondere in der Oberstadt über einen außerordentlich individuellen Einzelhandel und im Vergleich zu Städten ähnlicher Größe über wenige Leerstände“, , erklärte Spies. „Dennoch spüren auch unsere Geschäftsleute, dass der Druck auf den Einzelhandel zunimmt.“ Ein starkes Einzelhandelskonzept sei heute mehr denn je ein entscheidender Schlüssel und eine zentrale Planungsgrundlage, um die Innenstadt lebendig, vielfältig und zukunftsfähig zu gestalten.
* pm: Stadt Marburg