2030 naht: Klimabündnis bietet der Stadt einen Dialog zur Halbzeit an

Das Klimabündnis hat der Stadt am Samstag (29. März) einen Dialog zu ihrem entsprechenden Aktionsplan angeboten. Anlass war die Halbzeit zur Klimaneutralität 2030.
Die Stadtverordnetenversammlung (StVV) hat am 28. Juni 2019 beschlossen, dass die Stadt Marburg bis 2030 klimaneutral sein soll. Am Samstag (29. März) ist nunmehr die Hälfte der Zeit zur angestrebten Klimaneutralität verstrichen. Aus diesem Anlass versammelten sich Gruppen aus dem Klimabündnis auf dem Marktplatz mit vielen Transparenten.
Auf einem Banner mit dem ermunternden Slogan „Ihr schafft das!“ machten die Akteure auf die Halbzeit aufmerksam. „Dabei sind noch sehr große Anstrengungen notwendig, um die CO2-Emissionen bis 2030 rechtzeitig auf null zu reduzieren“, mahnte Michael Plappert von den Parents for Future an.
In einem Schreiben an das Klimabündnis bringt die Stadt Marburg selbst zum Ausdruck: „Auch wir sind der Überzeugung, dass weitaus mehr Engagement im Klimaschutz erfolgen muss, um Klimaneutralität zu erreichen. Die CO2-Bilanz zeigt, dass die Emissionen sinken, nach dem Trend jedoch nicht schnell genug, um bis 2030 klimaneutral zu werden.“
Dabei ist unklar, wie weit die Stadt Marburg auf dem Weg zur Klimaneutralität vorangekommen ist. „Wir wünschen uns schon länger regelmäßige und ausreichende Information über Stand und Fortschritte in der Umsetzung klima- und umweltbezogener Maßnahmen“, bekräftigte Angelika Becker von attac.
Im August 2020 hat die Stadt Marburg ihren Klimaaktionsplan beschlossen. Er sollte ursprünglich mit Bürgerbeteiligung kontinuierlich weiterentwickelt werden. Das Klimabündnis hat im Jahr 2021 zu zentralen Themen wie zum Beispiel Verkehr, Energie oder Ernährung Vorschläge an den Fachbereich Klimaschutz geschickt, um den Aktionsplan zu ergänzen und fortzuschreiben.
Walter Gruber von der Bürgerinitiative Verkehrswende wirft die Frage auf, inwieweit das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen ist, wenn Marburg weiterhin neue Gewerbegebiete ausweist und neue Wohngebiete erschließen will, statt leerstehenden Wohnraum zu nutzen. „Der Klimawandel zeigt deutlich, dass die tolerablen Grenzen des Wachstums teils schon überschritten sind“, erklärte Gruber. Das Klimabündnis bietet den Zuständigen der Stadt Marburg an, zeitnah in der Stadt einen Dialog einzutreten und konkret mit dem Thema „Verkehr“ zu beginnen.

* pm: Parents for Future Marburg

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