Die Alzheimer Gesellschaft spendet Marburg eine Mehlbeere. Die Baumpflanzung erfolgte zu ihrem Jubiläum.
Die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf feiert im kommenden Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Das nimmt sie zum Anlass, der Universitätsstadt Marburg einen Baum zu spenden. Der Baum symbolisiert, dass aus einer kleinen Pflanze über die Zeit etwas Großes entstehen kann.
„Der Baum als Symbol für das langjährige Bestehen der Alzheimer Gesellschaft Marburg- Biedenkopf ist hervorragend gewählt“, sagte Stadträtin Kirsten Dinnebier bei der Baum-pflanzung auf dem Rot-Kreuz-Platz. „Die Alzheimer Gesellschaft hat gezeigt, dass über die Zeit etwas Großes entstehen kann.“ Seit ihrer Gründung unterstütze sie an Alzheimer erkrankte Menschen und deren Familien und leiste wichtige Öffentlichkeitsarbeit zur Erkrankung. Dinnebier wünschte sich, dass die Arbeit des Vereins wie der Baum weiter wachse und auch Früchte trage. „Zudem wünsche ich dem Verein viele ehrenamtliche Unterstützer*innen, denn ohne die funktioniert eine solche Aufgabe nicht.“
Im Jahr 2025 besteht die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf 25 Jahre in Stadt und Landkreis. Das Jubiläum feiert der Verein unter anderem mit Fachvorträgen, Lesungen, einem Theaterstück und Feiern. Die Gründungsversammlung des Vereins fand am 1. April 2000 auf Initiative der damaligen Altenplanerin Ruth Schlichting statt. Aus damals noch wenigen Mitgliedern entwickelte sich bis heute ein Verein mit 470 Mitgliedern, 220 Ehren-amtlichen und vier hauptamtlich Beschäftigten.
Die Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf ist ein wichtiger Baustein in der Unterstützung von Demenz betroffener Familien. Der Verein bietet Betreuung zuhause und in Gruppen, Gesprächskreise für Angehörige und Schulungen für Angehörige und Interessierte an. Außerdem gibt es Fortbildungen und Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Demenz.
„Wir sind froh über unsere Arbeit im Landkreis, die wir nun fast seit 25 Jahren tätigen dürfen“, sagte Ernst Boltner vom Vorstand der Alzheimer Gesellschaft. Die Baumspende sei ein Symbol für Fürsorge und Pflege, die neben dieser Pflanze auch die Betreuten bräuchten. „So, wie der Baum zum Wachsen Hilfe und Unterstützung braucht, benötigen eben auch die betroffenen Menschen sowie Angehörigen Fürsorge und Unterstützung – gerade zu Beginn der Wachstumsphase; und so wie ein Baum in einem langen Leben vieles überdauert und kontinuierlich Leben spendet, so wünschen wir uns die Zukunft für die Alzheimer Gesellschaft im Landkreis Marburg-Biedenkopf.“
Damit fasste Boltner den Wunsch des gesamten Vorstandes zusammen. Landrat Jens Womelsdorf, der zur Pflanzung der Mehlbeere ebenfalls vor Ort war, ergänzte, dass die Arbeit der Alzheimer Gesellschaft sowie aller Selbsthilfevereinigungen „keine Selbstverständlichkeit“ sei. „Hier engagieren sich Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und ihre Erfahrung einbringen“, erklärte Womelsdorf. „Es geht stets darum sich gegenseitig zu stärken. Ich wünsche der Alzheimer Gesellschaft – sowie allen weiteren Initiativen -, dass sie ohne Einschränkungen ihrer Arbeit nachgehen können, denn die Nähe zu den Menschen ist elementar.“
Der – von der Alzheimer Gesellschaft Marburg-Biedenkopf gestiftete – Baum ist in der Nähe der Lahn gepflanzt worden. Es handelt sich um eine Echte Mehlbeere. Der Baum kann bis zu 15 Meter hoch werden und trägt zwischen Mai und Juni weiße Blüten, die Insekten als Nahrungsquelle dienen. Aus den Blüten entwickeln sich auffällige, orangerote Früchte.
Die sogenannten „Mehlbeeren“ dienen Vögeln als Nahrung. Ihren Namen tragen die Früchte, weil ihre Samen in früheren Zeiten häufig Mehl zugesetzt wurden. Das dichte Blätterdach des Baums bietet Schatten an heißen Tagen. Zudem verträgt die Echte Mehl-beere sehr hohe sowie sehr niedrige Außentemperaturen.
Im Frühjahr 2025 wird neben dem Baum noch eine Bank aufgestellt, die ebenfalls von der Alzheimer Gesellschaft gestiftet wird. „Die Bank wird mit unserem Motto ,Zusammen deine Welt verstehen‘ zum 25-jährigen Jubiläum versehen sein und einen QR-Code enthalten, über den man direkt auf unsere Homepage gelangen kann, um alle wichtigen Informationen bei Fragen zu Alzheimer sowie passende Ansprechpartner*innen erreichen zu können“, sagte Boltner.
* pm: Stadt Marburg