Die Ausschüttung aus der Theordor-Schubert-Stiftung beträgt in diesem Jahr 20.000 Euro und kommt 107 älteren, bedürftigen Bürger*innen zugute. Der Gründer Friedrich Max Theodor Schubert wäre am Donnerstag (28. November) 130 Jahre alt geworden.
Schubert wurde bei einem gemeinsamen Kaffeetrinken bedacht. Anwesend waren unter anderen Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies, Stiftungsvorstand Heiko Wöllner sowie Vertreter*innen der Stadtverwaltung und der Commerzbank.
„Heute gedenken wir gemeinsam einen bedeutenden Bürger unserer schönen Stadt: Friedrich Max Theodor Schubert“, sagte Spies, der auch Kurator der Stiftung ist. „Schubert hat fast sein gesamtes Vermögen in die von ihm initiierte Stiftung eingebracht. Mit seiner Stiftung unterstützt er bis heute die älteren, notleidenden Bürger*innen unserer Stadt. Damit handelte er ganz in der Marburger Tradition der Heiligen Elisabeth, indem er für seine Mitbürger*innen sorgte und weiterhin sorgt.“
Am Geburtstag des Initiators der Theodor-Schubert-Stiftung werden üblicherweise 12.000 Euro an bedürftige Marburger*innen überwiesen. Diese leiden oft unter finanziellen Engpässe, beispielsweise aufgrund von Schicksalsschlägen oder besonderen Belastungen.
Doch in diesem Jahr wäre Theodor Schubert 130 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses besonderen Geburtstages hat sich der Vorstand dazu entschieden, die Summe in diesem Jahr auf 20.000 Euro zu erhöhen. So erhalten in diesem Jahr 79 Einzelpersonen jeweils 200 Euro und 14 Paare jeweils 300 Euro.
Wie von Theodor Schubert verfügt, gibt es jedes Jahr zu seinem Geburtstag eine kleine Runde bei Kaffee und Kuchen für diejenigen, die an der Ausschüttung beteiligt sind. In diesem Jahr sind das neben Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies auch Stadträtin Kirsten Dinnebier, Fachbereichsleiter Soziales und Wohnen Peter Schmidt, Stiftungsverwalterin Gabriele Seitz (Stiftungsverwalterin) und Heiko Wöllner sowie Thorsten Weber von der Commerzbank.
Wöllner wies zudem darauf hin, dass die Marburger Bevölkerung die Mittel der Stiftung durch weitere finanzielle Zuwendungen aufstocken kann. Mehrere solcher Zustiftungen habe es bereits gegeben.
Dabei könnten die Bürger*innen, so Wöllner, selbst entscheiden, ob sie eine Zustiftung geben wollen, bei der das Geld in das Kapital der Stiftung einfließt, oder eine Spende, wobei der Betrag in der nächsten Ausschüttung berücksichtigt wird.
Der 1894 geborene Friedrich Max Theodor Schubert lebte bis 1900 in Marburg und kehrte 1912 in die Universitätsstadt zurück, um eine dreijährige Ausbildung als Kaufmann zu absolvieren. Nachdem er zum Kriegsdienst eingezogen wurde, begann er seine berufliche Laufbahn bei dem Reiseunternehmen Lloyd in Norddeutschland. Dort lebte er bis zu seinem Tod im Jahre 1975.
Im Laufe der Jahre arbeitete sich Schubert zum Direktor dieses Reiseunternehmens empor. Den Bezug zu Marburg hat er jedoch nie verloren. Er bezeichnete sich immer als „Marburger Kind“. Seine Stiftung trägt aus diesem Grund den Namen „Theodor Schubert – ein Marburger Kind“.
Seine frühe Kindheit und die Kaufmannslehre in Marburg prägten ihn in erheblichem Maße. Beide Lebensabschnitte standen für ihn unter schwierigen äußeren Voraussetzungen, da die Schuberts in ärmlichen Verhältnissen leben mussten. Zur damaligen Zeit gab es nur geringe finanzielle Unterstützung durch die sogenannte Wohlfahrt.
„Sozialhilfe, wie wir sie heute kennen, auf die sogar ein Rechtsanspruch besteht, gab es damals noch nicht“, erinnerte Spies. Wahrscheinlich ist die anfänglich schlechte finanzielle Situation Schuberts die Grundlage zur Idee für die seit mehr als 40 Jahren bestehende Stiftung gewesen.
Die Stiftungssatzung schreibt vor, dass mit einem Geldbetrag nur Ältere und Bedürftige der Stadt Marburg bedacht werden dürfen. Dies überprüft der Fachdienst Arbeit, Soziales und Wohnen.
*pm: Stadt Marburg