zu gleich zwei Veranstaltungen kommt Lea de Gregorio nach Marburg. Unter dem Titel ihres Buchs „Unter Verrückten sagt man Du“ diskutiert sie am Mittwoch (6. November) in der Uni mit anderen Betroffenen.
Am Donnerstag (7. November) liest sie ab 18 Uhr aus ihrem Buch im „Liesbeth & Co“. Der Titel ihres Buchs lautet „Unter Verrückten sagt man Du“ – Dialog zwischen Menschen mit seelischer Krisenerfahrung“. Am Mittwoch 6. November) von 18 bis 20 Uhr liest sie daraus in der Philipps-Universität.#
Viele Studierende geraten aufgrund extremer Belastungen während ihres Studiums oder in ihrem späteren Beruf in schwere seelische Krisen. Dabei machen sie Erfahrungen im Umgang mit Grenzen, die sie nicht immer selbst bestimmen können. Manchmal gerät die Psyche aus den Fugen. Sind längere Klinikaufenthalte die Folge, kommt die soziale Umgebung damit überhaupt nicht zurecht. Das kann bis zum Abbruch des Studiums und dem Verlust des Berufswunsches führen. Die Diskutierenden sind alle auch Betroffene und haben zudem einen engen Bezug zur Stadt Marburg.
Am Donnerstag (7. November) liest sie in der Neuen Kasseler Straße 14. An einer Umbruchstelle im Leben wird Lea De Gregorio verrückt. Zu viele Gedanken drehen frei in ihrem Kopf, zu viele Fragen rasen ihr durchs Herz, der Schlaf bleibt aus. Und es folgt, was hierzulande nun mal vorgesehen ist: die Behandlung in der Psychiatrie. Doch geht der Heilung die Entmündigung voraus. Hier bestimmen, entscheiden, sprechen andere für sie. Muss sie sich dieser althergebrachten Ordnung tatsächlich fügen, damit alles besser wird? Oder sie erst recht in Frage stellen? Eine Suche nach grundlegenden Antworten beginnt, sie führt sie an tabuisierte Orte der Geschichte, in unsere Sprache, die Philosophie und schließlich in den Kampf. Gegen Ausgrenzung und Diskriminierung von Verrückten, einer viel zu lange übersehenen Minderheit.
* pm Kulturelle Aktion Marburg „Strömungen“