Versprochen: Nein zu Gewalt gegen Frauen

Viele Aktionen rund um den Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen hat der Landkreis am Freitag (1. November) angekündigt. Damit möchten er und die StadtMarburg Farbe bekennen: Nein zu Gewalt gegen Frauen!
Mit verschiedenen Aktionen im November und Dezember setzen der Landkreis Marburg-Biedenkopf, die Universitätsstadt Marburg sowie zahlreiche Organisationen im Kreis ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen. Die Aktionen finden im Rahmen des Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am Montag (25. November) statt.
„Als Stadt haben wir eine klare Haltung gegen jegliche Form von Gewalt – ob körperlich oder verbal, zum Beispiel in Form von Beleidigungen, Drohungen oder ähnlichem“, betonte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Wir möchten uns gemeinsam gegen Gewalt – egal in welcher Form und gegen wen – solidarisieren und auf Hilfsangebote aufmerksam machen.“
Janet Miller ergänzte: „Dieser Aktionstag macht weltweit darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen und Mädchen nach wie vor bekämpft werden muss.“ Sie ist die Leiterin des Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros des Landkreises. Beide sind sich einig, dass Gewalt gegen Frauen immer noch ein weit verbreitetes gesellschaftliches Problem ist und die Gesellschaft sich dafür einsetzen muss, diese geschlechterspezifische Gewalt zu beseitigen.
Der weltweite Aktionstag findet jedes Jahr am 25. November statt und macht auf die Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam. An den Aktionstag schließt sich die Kampagne „UN) „Orange the World“ der Vereinten Nationen an. In der Zeit vom 25. November bis zum 10. Dezember als Tag der Menschenrechte, organisieren Frauenrechtsorganisationen weltweit verschiedene Aktionen und Kampagnen.
Zudem werden unter dem Motto „Orange the World“ überall auf der Welt Gebäude orangefarben angestrahlt. Die Farbe Orange soll eine bessere, hellere Zukunft und die Hoffnung auf ein gewaltfreies Leben symbolisieren. Dazu finden zahlreiche Aktionen rund um den Aktionstag in der Stadt und im Kreis statt.
Schon ab Mittwoch (13. November) bietet das städtische Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung ab 18.30 Uhr eine Vorführung des Films „Nur noch ein einziges Mal“ an. Der Film stellt anhand einer zunächst blühenden Liebesgeschichte die schleichende Entwicklung von häuslicher Gewalt dar. An die Filmvorführung schließt sich ein Gespräch mit den Vereinen JUKO Marburg und „Frauen helfen Frauen Marburg“ zum Thema an. Die Filmvorführung findet im Marburger Capitol Filmkunsttheater an der Biegenstraße statt. Der Eintritt ist frei.
Am Donnerstag (21. November) von 10 bis 12 Uhr findet der Workshop „Digitale Partnerschaftsgewalt – Ansätze für eine bessere Unterstützung“ von Betroffenen“ statt. Der Workshop richtet sich an Fachkräfte aus dem Gewaltschutz von Polizei, Justiz, Sozialen Diensten und Beratungsstellen. Die Veranstaltung bietet die Stadt Marburg gemeinsam mit dem Verein Frauenhauskoordinierung an. Eine Anmeldung ist über das Online-Formular unter www.marburg.de/digitale-partnerschaftsgewalt möglich. Anmeldeschluss ist Sonntag (10. November).
Am Montag (25. November) um 11 Uhr wird die erste „Marburger Rote Bank“ eröffnet. Die „Rote Bank“ ist eine Initiative aus Italien. Sie soll sichtbar machen, dass Frauen und Mädchen immer noch besonders stark von geschlechtsspezifischer Gewalt betroffen sind. Auch die Stadt Marburg hat sich nun dieser Initiative angeschlossen und stellt eine Rote Bank auf.
Sie wird an der Bushaltestelle am Marktplatz stehen. Bei der Eröffnung wird es Info-Materialien sowie Beiträge von JUKO Marburg und Wildwasser Marburg geben. Eine Übersetzung in Deutscher Gebärdensprache ist geplant. Dafür ist eine Anmeldung des Bedarfs bis Montag (18. November) erforderlich unter gleichberechtigungsreferat@marburg-stadt.de.
Zudem setzt die Universitätsstadt ein leuchtendes Zeichen der Solidarität und des Protests: Zum Aktionstag wird das Erwin-Piscator-Haus ab 16 Uhr orange angestrahlt.
Ebenfalls am Montag (25. November) ist ab 17 Uhr eine Kundgebung am Erwin-Piscator-Haus (EPH) an der Biegenstraße geplant. Bereits ab 16 Uhr informieren Marburger Organisationen über ihre feministische Anti-Gewalt-Arbeit. Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf bekennt Farbe und hisst wieder am Marburger Landratsamt die Flagge „Wir sagen NEIN zu Gewalt gegen Frauen“ während des Aktionszeitraums von „Orange the World“.
Das Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbüro Marburg-Biedenkopf bietet auch zahlreiche Veranstaltungen an: Am Dienstag (26. November) ab 18 Uhr wird es eine Lesung von Boris von Heesen aus seinem Buch „Was Männer kosten – Der hohe Preis des Patriarchats“ geben. Veranstaltungsort ist Raum U057 im Landratsamt Im Lichtenholz 60.
Für Mädchen von acht bis elf Jahren bietet der Verein Wendo Marburg außerdem einen Kurs zur Selbstverteidigung und -behauptung an. Er findet am Wochenende des 30. November und 1. Dezember bei der Elisabethschule an der Leopold-Lucas-Straße statt. Die Teilnahme kostet 80 Euro, ermäßigt 55 Euro. Eine Anmeldung ist per Mail an info@wendo-marburg.de oder telefonisch unter 06421 889-1609 möglich.
Außerdem macht die Stadt Marburg ab Mitte November auf das bundesweite Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ in den Stadtbussen aufmerksam. Das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ ist ein bundesweites Beratungsangebot für Frauen, die Gewalt erlebt haben oder derzeit erleben. Unter der Telefonnummer 116 016 und per Online-Beratung finden Betroffene rund um die Uhr Unterstützung. Der Landkreis macht in seinen Bussen auf das Thema K.O.-Topfen aufmerksam.
Auch der Zonta Club Marburg, der Soroptimist International Club Marburg, der BSF Richtsberg, Terre des Femmes, die Philipps-Universität Marburg, Pro familia JUKO Marburg, Wendo Marburg, Die Wildkatzen, Frauen helfen Frauen, Frauennotruf Marburg, Wildwasser Marburg, mischmit!, der Freundeskreis Marburg-Sfax, Flashlight, das Nähatelier Kerstin Uffelmann, das Fotostudio Anna Scheidemann sowie das Kaufhaus Ahrens und weitere Geschäfte in der Stadt Marburg unterstützen den Aktionszeitraum. Die Schirmherrschaft für den Aktionszeitraum haben Landrat Jens Womelsdorf und Stadträtin Kirsten Dinnebier übernommen.
Auch Bürgerinnen und Bürger des Landkreises und der Stadt Marburg können ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen setzen: So können sie durch orangefarbene Gegenstände im Fenster auf den Aktionszeitraum aufmerksam machen. Dazu können Sie auch die Vorlage des Handabdrucks des Kommunalen Frauen- und Gleichstellungsbüros des Kreises als Zeichen für Solidarität mit von Gewalt betroffenen Frauen nutzen.
Er ist unter www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung oder alternativ unter dem Direktlink www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung/STOP_Hand_1.pdf verfügbar. Weitere Informationen zu den Aktionen im Aktionszeitraum können auf www.marburg-biedenkopf.de/gleichstellung eingesehen werden.

* pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf

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