„Vorkämpferinnen an der Alma Mater Philippina: Die ersten (Gast-)Hörerinnen an der Universität Marburg“ ist der Titel eines neuen Buchs. Autorin ist Dr. Silke Lorch-Göllner.
Erst ab den 1890er Jahren konnten sich Frauen als Gasthörerinnen an der Universität Marburg einschreiben. Möglich war ihnen das allerdings nur nach Genehmigung durch die männlichen Honoratioren und Ministerialbeamten. Wer waren diese ersten Frauen an der Universität Marburg, die sich trotz Hindernissen ihr Studium bis zum Abschluss erkämpften und teils bis zur Promotion?
Den Lebens- und Bildungswegen dieser Frauen geht das aktuelle Buch „Vorkämpferinnen an der Alma Mater Philippina. Die ersten (Gast-)Hörerinnen an der Universität Marburg (1895-1908)“ von Dr. Silke Lorch-Göllner nach. Die Publikation wird am Dienstag (9. Juli) von 18.15 bis 20 Uhr im Landgrafensaal des Hessischen Staatsarchivs am Friedrichsplatz vorgestellt.
Für den Arbeitskreis Universitätsgeschichte leitet Prof. Dr. Inken Schmidt-Voges in den Abend ein. Vizepräsidentin Prof. Dr. Sabine Pankuweit spricht ein Grußwort.
An der Königlich Preußischen Universität Marburg wurden zwischen 1905 und 1907 die ersten Frauen promoviert. Hervorzuheben sind diese Promotionen, weil sie zu einer Zeit stattfanden, in der sich in Deutschland das höhere Bildungswesen für Mädchen erst etablierte und Frauen an preußischen Universitäten noch nicht ordentlich immatrikuliert werden durften. Doch seit dem Wintersemester 1894/95 genehmigte das preußische Kultusministerium Frauen unter bestimmten Voraussetzungen die sogenannte „Kleine Matrikel“: Sie konnten sich als Gasthörerinnen oder Hospitantinnen an preußischen Universitäten einschreiben, wenn sie die Genehmigung des Ministeriums, des Rektors der Universität sowie der Dozenten erhielten, bei denen sie Vorlesungen hören wollten.
Trotz dieser Hindernisse beendeten viele der ersten Hörerinnen ihr Studium erfolgreich. Ihre Biographien stehen im Mittelpunkt der Publikation. Begleitet werden sie von einer Darstellung der Diskurse über das Frauenstudium innerhalb der Marburger Professorenschaft.
* pm: Philipps-Universität Marburg