Mit Plakaten macht die Stadt Marburg auf „Catcalling“ aufmerksam. Catcalling ist kein Kompliment.
Anlässlich des bundesweiten Aktionstags gegen Catcalling am Freitag (14. Juni) macht die Stadt Marburg mit einer Plakatkampagne auf dieses Thema aufmerksam. Die Plakate hängen seit Anfang Juni an öffentlichen Plätzen in der Stadt Marburg aus.
„Ich freue mich sehr, dass wir in Marburg auch in diesem Jahr wieder ein deutliches Zeichen gegen Catcalling und andere unerwünschte Übergriffe setzen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir alle können dazu beitragen, dass sich alle Menschen in Marburg sicher fühlen, indem wir eingreifen, und Betroffene unterstützen.“
Seit 2023 finden jährlich am zweiten Freitag im Juni in ganz Deutschland vielfältige Aktionen und Veranstaltungen gegen Catcalling statt. Alle Menschen sind eingeladen, sich zu beteiligen und gemeinsam ein Zeichen gegen Catcalling zu setzen. Auch die Stadt Marburg macht sich mit einer Plakatkampagne stark gegen Catcalling. Die Plakate wurden im Rahmen des Projekts „Einsicht – Marburg gegen Gewalt“ von Hannah Baumann gestaltet.
„Catcalling“ bezeichnet unterschiedliche sexistische Verhaltensweisen vor allem gegenüber weiblich gelesenen Personen und Frauen. Dazu zählen unerwünschte belästigende Äußerungen, die von einer fremden Person im öffentlichen Raum – beispielsweise beim Joggen, im Vorbeigehen oder beim Warten an Bushaltestellen – gemacht werden. Oft enthalten Catcalls eine sexualisierte Andeutung oder werten die betroffene Person mit Bezug auf ihren Körper ab.
Viele Menschen fühlen sich durch Catcalling eingeschüchtert, belästigt und unsicher, wenn sie sich in der Öffentlichkeit bewegen. Catcalling ist eine verbale sexualisierte Belästigung und #keinKompliment.
„Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, dass dieses Verhalten inakzeptabel ist“, erklärte Stadträtin Kirsten Dinnebier. „Lassen Sie uns gemeinsam ein öffentliches Bewusstsein für dieses Thema schaffen und für eine respektvolle und sichere Umgebung für alle Menschen sorgen! Frauen, Mädchen und queere Menschen sollen sich unbefangen im öffentlichen Raum bewegen können, ohne Belästigungen ausgesetzt zu sein!“
Dr. Christine Amend-Wegmann vom städtischen Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung ergänzte: „Catcalling ist eine verbale sexualisierte Belästigung und eben kein Kompliment.“ Zivilgesellschaftliche Organisationen wie „Catcalls of Marburg“ machen schon seit Jahren auf übergriffige und sexualisierte Beleidigungen aufmerksam, die Personen in Marburg hinterhergerufen wurden. Das tun sie, indem sie diese Aussagen mit Kreide auf die Straßen und Wege schreiben.
Auch der Landkreis-Marburg Biedenkopf ruft dazu auf, eigene Catcalling-Erlebnisse an das Kommunale Frauen- und Gleichstellungsbüro per E-Mail zu melden. Weiterführende Informationen zu dieser Aktion finden sich auf der Internetseite des Landkreises unter www.marburg-biedenkopf.de/catcalling.
Unterstützung in Form von Beratung finden Betroffene in Marburg beim Frauennotruf Marburg. Außerdem bieten die Vereine „Wendo Marburg“ und „Die Wildkatzen“ regelmäßig Selbstbehauptungskurse für Frauen, Mädchen und queere Menschen an. Informationen zum Thema und zu Unterstützungsangeboten für Menschen, die Catcalling erlebt haben, hat das Referat für Gleichberechtigung, Vielfalt und Antidiskriminierung der Stadt Marburg auf der Homepage der Stadt unter www.marburg.de/gegencatcalling zusammengestellt.
* pm: Stadt Marburg