Kirche kuratieren: Neue Regionaldiakonin stellt sich vor

„mittendrin statt nur dabei“ lautet das Motto einer Kick-Off-Veranstaltung mit der neuen Regionaldiakonin Hannah Zimmerling. Sie findet am Donnerstag (25. April) in Wehrda statt.
seit kurzem gibt es eine neue Profilstelle, mit der die Landeskirche neue Wege beschreitet: „Diakone in der Region“ sollen künftig multiprofessionelle Teams bilden, Angebote schaffen und Menschen für Kirche begeistern. Die Diakonin in der Region Marburg heißt Hannah Zimmerling. Sie lädt zu einer ganz besonderen Kick-Off-Veranstaltung ein. Am Donnerstag (25. April) sind alle ab 19.15 Uhr willkommen, die sich unter dem Motto „mittendrin statt nur dabei“ vorstellen können, ihren Sozialraum der Zukunft mitzugestalten. Das ganze findet in der Trinitatiskirche Wehrda an der Christopherusstraße statt.
Die kirchliche Sozialarbeiterin möchte „Brückenbauerin auf Augenhöhe mit den Pfarrerinnen und Pfarrern“ sein, auch wenn sie selbst keine Pfarrerin ist. Das beschrieb die neue Diakoninin der Region. Im Februar wurde sie bei einem Gottesdienst in der Trinitatiskirche in Wehrda offiziell in ihr neues Amt eingeführt
Nun bietet sie eine Kick-Off-Veranstaltung an, um Menschen mit auf den Weg zu nehmen in neue Formen der Gemeindearbeit. Dem Jugendkreis der Gemeinde eindeutig entwachsen, sind sie aber für den Seniorennachmittag noch viel zu jung? Für alle „in der Mitte“ ist die Veranstaltung am Donnerstag (25. April) ab 19:15 Uhr in der Trinitatiskirche im Marburger Stadtteil Wehrda gedacht, sei es in der Mitte des Lebens, mitten im Berufsleben oder inmitten der Familie.
„Wir wollen gemeinsam Angebote und Ideen entwickeln, die uns angehen, für die wir uns begeistern und einsetzen“, erklärte Zimmerling. Seit Ende letzten Jahres ist die 33-jährige Religionspädagogin als Diakonin in der Region Marburg der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck im Amt auf einer Stelle, die es vorher so noch gar nicht gab.
Neun sogenannte „Profilstellen“ waren auf dem Gebiet der Landeskirche ausgeschrieben. „Und die Begeisterung in Marburg war groß, dass die Region den Zuschlag für eine von ihnen bekam“, berichtete Pfarrerin Bettina Mohr von der Trinitatisgemeinde in Wehrda beim Einführungsgottesdienst von Hannah Zimmerling. Und die Begeisterung reicht weit über die kirchlichen Grenzen hinaus.
„Was für eine wunderbare Idee“, lobte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies das Konzept. „Das ist umso nötiger in einer Zeit, in der wir uns einerseits zwar über wichtige Fragen und grundsätzliche Werte, die unser Zusammenleben bestimmen sollten, einig sind, andererseits aber merken, dass uns Reaktionen immer schneller und heftiger auseinandertreiben“, sagte Spies.
Aufeinander zugehen, einander zuhören und gemeinsam neue Wege beschreiten möchte Zimmerling. „Predigt ist nicht so mein Ding“, gestand sie schmunzelnd während der Predigt zu ihrem Einführungsgottesdienst, die sie gemeinsam mit Dekan Dr. Burkhard von Dörnberg gestaltete. Sie sei eher die Frau fürs Praktische. Und das wurde versinnbildlicht durch einen ganzen Stapel Umzugskartons. Aus denen sie ganz praktisch das tat, was sie als ihre Hauptaufgabe versteht und was auch das Motto ihrer Einführung war, nämlich Brücken bauen. Dass sie dabei auch neue Töne anschlagen wird, zeigte die Ergänzung der Liturgie durch das Lied „Brücken“ von Madsen. „Lass uns Brücken bauen, heraus aus dem Jetzt. Über Mauern hinweg, in eine neue Zeit.“ Der Refrain ist Programm.
Für die Diakonin in der Region werde es nicht nur um ihre eigenen spezifischen Kompetenzen gehen, sondern auch darum, wie sich jeder um sie herum ins Team einbringe, betonte Ute Kaisinger-Carli vom Landeskirchenamt. Der Aufbau eines multiprofessionellen Teams gehört zu ihren Aufgaben, wie auch die Konzeption von Angeboten für Menschen zwischen 20 und 60 Jahren –
und das überregional und vor allem für Menschen, die als „kirchendistanziert“ gelten. „Das ist nicht die Gemeindeschwester aus dem Jahr 1900“, erklärte Dr. Burkhard von Dörnberg. Was genau es sei, wisse er selbst nicht so genau, scherzte er, aber: „Wichtig ist, dass wir aufbrechen, zu neuen Ufern, ins Unbekannte“.
Und das tut Zimmerling mit großer Überzeugung. Sie hat an der evangelischen Hochschule Darmstadt am Studienstandort Hephata studiert, einen Studienaufenthalt in Frankreich absolviert, ihren Master in Religionspädagogik gemacht. „Auf dem Weg zur Gemeinde als Herberge“ war das Thema ihrer Bachelor-Arbeit und auf den Weg macht sie sich jetzt ganz konkret mit anderen Interessierten bei der Kick-Off-Veranstaltung unter dem Titel „mittendrin statt nur dabei“.
„Ein offenes Forum für alle, die ihren Sozialraum mitgestalten wollen“ lautet die Beschreibung. Das ganze ist eine gemeinsame Veranstaltung der Kirchengemeinden Elnhausen, Wehrshausen, Weitershausen-Dilschhausen, Michelbach sowie der Trinitatis- und der Martinskirche Wehrda.
Ab 19.15 Uhr können alle erst einmal ankommen. Danach stellt sich Zimmerling als Diakonin in der Region vor.
Um 19.45 Uhr sind alle ins „World-Café“ eingeladen. Das ist eine Methode, bei der alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander ins Gespräch kommen und in Kleingruppen bestimmte Themen intensiv diskutieren sollen. Ab 20.30 Uhr gibt es eine gemeinsame Reflexion und es soll möglichst das weitere Vorgehen zu konkreten Ideen verabredet werden.
Abschluss ist dann ein gemeinsames Get-together. Eine Anmeldung ist nicht zwingend notwendig, wird aber gerne zur besseren Planung entgegengenommen. Zimmerling ist per Mail an Hannah.zimmerling@ekkw.de und telefonisch erreichbar unter 0176/36 06 07 78.

* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg

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