Eine Ausstellung von Martin Schmidl wird ab Freitag (26. April) im Landgrafenschloss gezeigt. Sie präsentiert eine Künstlerische Rauminstallation.
„Trionfo“ – auf Deutsch „Triumph“ – lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken von Martin Schmidl, die von 26. April bis 28. Juli im Landgrafenschloss zu sehen ist. Die Rauminstallation ordnet eine Vielzahl von Kleinskulpturen und Artefakten zu einer Art Parade oder Umzug. Zur Vernissage lädt das Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität herzlich ein. Während der Eröffnung am Donnerstag (25. April) um 18 Uhr im kleinen Rittersaal des Landgrafenschlosses stellen der Künstler und Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck das Konzept der Ausstellung in einem Dialog vor.
Die Ausstellung zeigt unter anderem Erinnerungsbüsten, Tierskulpturen, Trophäen, Talismane, Volkskunst, Kinderspielzeuge und außereuropäische Kunst, die zu einem Umzug arrangiert sind. Die einzelnen – zumeist alltäglich erscheinenden – Objekte sind in der Regel aus ökonomischer Perspektive nicht besonders wertvoll, können aber subjektiv hohen symbolischen Wert haben. Die Installation „Trionfo“ bezieht sich auf die Historie von Triumphzügen, die seit der Antike zur Ehre von siegreichen Armeen und ihren Feldherren bei deren Rückkehr veranstaltet wurden. Im Besonderen geht es um die damit einhergehende Gepflogenheit, Gefangene und Beutestücke weit entfernter Länder im imperialen Rom der eigenen Bevölkerung vorzuführen.
Im Zusammenspiel reflektiert Trionfo die Gesellschaften, die derartige Dinge hervorbringen, schätzen, sie tauschen, erwerben, rauben, sammeln und ausstellen. Die Installation hinterfragt mit den Objekten verbundene Konzepte wie Kolonialismus, Spiel oder Religiosität.
Der Künstler Martin Schmidl arbeitet transdisziplinär als Zeichner, Kunstwissenschaftler und Kurator. Er ist Professor für Kunstwissenschaft und Rektor der Kunsthochschule Kassel. Er hat sich einen Namen als Ausstellungsmacher, Theoretiker, Sammler, Graphiker und Hochschullehrer gemacht.
Das Landgrafenschloss ist dienstags bis sonntags jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Besuch bietet neben der Ausstellung einen Blick in die Geschichte Marburgs.
* pm: Philipps-Universität Marburg