Das „Kultur Mobil“ geht wieder auf Tour. „Betty“ bringt junge Kultur zum Marburger Frühling.
„Betty“ ist 56 Jahre alt, rot und bald auf Tour. Sie ist ein altes Ford Transit Feuerwehrauto. „Betty“ bringt als „Kultur Mobil“ in Marburg Kultur in vielfältiger Form auf die Straße – umgebaut als Elektroauto mit PV-Anlage auf dem Dach und Bühnenequipment im Gepäck. Erstmals zu sehen ist „Betty“ beim Marburger Frühling.
„Unsere Universitätsstadt lebt von den vielen verschiedenen Facetten von Kultur, die es hier in unserer historischen Stadt zu erleben gibt“, erklärte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Umso wichtiger ist es, junge oder noch unbekannte Künstler*innen zu unterstützen und ihnen einen Ort zu bieten, an dem sie erste Erfahrungen sammeln und sich ausprobieren können.“ Genau dafür sei das „Kultur Mobil“ da.
Die Idee für ein „Kultur Mobil“, das auch als mobile Bühne unterwegs ist, gab es schon lange. Dafür musste jedoch zunächst ein geeignetes Auto gefunden werden, das die Anforderungen erfüllt. „Die Suche hat zweieinhalb Jahre gedauert, der Umbau dann noch einmal eineinhalb Jahre“, erinnerte sich Ruth Fischer vom Fachdienst Kultur der Stadt Marburg.
„Betty“ hat ihre Erstzulassung am 1. Juli 1968 als Ford Transit MK1 Feuerwehrauto erhalten. Nun ist „Betty“ immer noch mit dem charakteristischen Rot unterwegs, allerdings als Elektroauto mit PV-Anlage auf dem Dach und Bühnenequipment für Künstler*innen. Als „Kultur Mobil“ hat „Betty“ eine Tonanlage, ein Mischpult, drei Mikrofone sowie gegebenenfalls Tische, eine Batterie für die Technik sowie Stühle oder Sitzsäcke im Gepäck.
Sie ist daher bestens für – vor allem „Unplugged“-Performances geeignet. Das sind Auftritte, die vorrangig mit Akustik und weniger mit Verstärkern oder Ähnlichem arbeiten. Das Konzept „Kultur Mobil“ vom Fachdienst Kultur der Stadt gibt es in Marburg bereits seit einigen Jahren.
Sein Ziel ist, jungen oder noch vorrangig unbekannten Künstlerinnen und Künstlern die Gelegenheit für erste Bühnenerfahrungen zu bieten. „Mit dem Kultur Mobil möchten wir Kultur vor allem in die Außenstadtteile bringen und dort sichtbar machen, beziehungsweise mit den Menschen aus den Stadtteilen selbst zusammen Kultur vor Ort gestalten“, erläuterte Fischer. Dabei unterstützt „Betty“ alle Art von Kulturschaffenden von Theater, Musik, Performance über Stand-Up-Comedy bis hin zu Tanz. „Wir sind auch offen für weitere Ideen und Kulturangebote, zum Beispiel Kunstgalerien, Workshops, Kinderevents oder Ähnliches“, sagte Sascha Schneider vom Fachdienst Kultur.
Wer „Betty“ live erleben möchte, hat während des Marburger Frühlings am Samstag (13. April) und Sonntag (14. April) jeweils von 13 bis 17.30 Uhr erstmals die Gelegenheit. Das „Kultur Mobil“ ist am Heumarkt zu finden. Dabei bringt „Betty“ bereits einige Künstlerinnen und Künstler mit, die eine bunte Mischung aus den Bereichen Gipsy, Balkan, Folk, Gitarre, Gesang, Percussion und Klarinette, Tanz, Stand-Up-Poetry, Theater und Impro bieten.
Zudem wird es an beiden Tagen eine „Open Stage“ geben. Das ist eine „offene Bühne“ für alle, die spontan vorbeikommen und etwas zeigen möchten, ob Witze erzählen, Seifenblasenkunst oder etwas anderes. Die offene Bühne findet an beiden Tagen jeweils von 15 bis 16 Uhr statt.
Die Mitarbeitenden vom Fachdienst Kultur sind immer gemeinsam mit „Betty“ unterwegs und freuen sich darauf, mit Interessierten und Kulturschaffenden ins Gespräch zu kommen, die Fragen zum Konzept haben oder selbst erste Bühnenerfahrungen sammeln möchten. „Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch und die Ideen, die ihr mitbringt und helfen gerne bei allen Fragen weiter“, sagte Schneider. Kulturschaffende können sich auch jederzeit gerne mit einer E-Mail an kultur@marburg-stadt.de wenden.
* pm: Stadt Marburg