Erster Angriff: Schon sechs Monate Krieg in Ghaza

Sechs Monate ist der Angriff der Hamas auf israelisches Gebiet nun her. Seitdem tobt ein unerbittlicher Krieg im Ghazastreifen.
Gezielt verübten Terroristen der Hamas bei ihrem Angriff geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen. Laut israelischen Angaben wurden auf israelischer Seite 1.139 Menschen getötet. Darunter waren 695 israelische Zivilisten einschließlich 36 Minderjähriger, 373 Mitglieder der israelischen Sicherheitskräfte und 71 Ausländer. Darüber hinaus wurden mehr als 5.400 Menschen verletzt.
240 Menschen entführte die Hamas als Geiseln in den Ghaza-Streifen. 110 von ihnen sind zwischenzeitlich freigekommen. Die Zahl der Opfer im Ghaza-Streifen wird mit mehreren Zehntausend angegeben.
Während der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu immer wieder verkündete, er wolle die Hamas vernichten, zeigte er wenig Bereitschaft zu Verhandlungen über eine Freilassung der restlichen Geiseln. Immer wieder kam es im Ghaza-Streifen zu massiven Bombardements und der Tötung Unbeteiligter. Hilfstransporte mit Nahrungsmitteln hat die israelische Armee blockiert und dadurch eine massive Hungersnot in der palästinensischen Bevölkerung ausgelöst.
Palästinenserinnen und Palästinenser ergreifen in diesem Krieg erwartungsgemäß die Seite der Hamas. Dabei blenden viele von ihnen aus, dass es sich dabei um diejenige Terrororganisation handelt, die den Krieg vom Zaun gebrochen hat und friedliche Besucherinnen und Besucher eines Musikfestivals ermordet und verschleppt hat. Zugleich kritisieren auch viele Israelis zu Recht, dass Netanjahus vollmundige Ankündigung einer Vernichtung der Hamas weder zur Befreiung der Geiseln geführt hat, noch dem internationalen Ansehen Israels förderlich ist.
„Anlässlich der 43-seitigen Anklage Nicaraguas gegen die Bundesrepublik Deutschland wegen Beihilfe zum Völkermord vor dem Internationalen Gerichtshof, das am 8. und 9. April behandelt wird, möchten wir dazu einladen den Inhalten der Anklageschrift Gehör zu schenken“, kündigte ein „Palästina Solidaritätsbündnis“ aus Marburg am Sonntag (7. April) an. „Wir verlesen die Anklageschrift (in gekürzter Form) am Dienstag (9. April) ab 17.30 Uhr auf dem Marburger Marktplatz.“
Abgesehen von der Tatsache, dass es sich bei dem nicaraguanischen Pamphlet nicht um eine Anklageschrift handelt, sondern nur um eine Klageschrift, ist eine Vorlesung eines solchen Dokuments wohl wenig weiterführend für eine sinnvolle Debatte über den Krieg in Ghaza. Klar sollte sein, dass alle Menschenleben sowohl friedlicher Israelis als auch friedlicher Palästinenser gleich viel wert sind und geschützt gehören. Netanjahus Politik ist deswegen beinahe genauso verbrecherisch wie die der Hamas, die allerdings durch ihren Angriff den kriminellen Grundstein für Netanjahus Kriegsverbrechen gelegt hat.

* Franz-Josef Hanke

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