Historischer Grund: Staatsministerin Katja Keul besuchte Moshi

Staatsministerin Katja Keul war zu Gast in Marburgs jüngster Partnerstadt Moshi. Dort hat sie den Baufortschritt des „Center of Excellence“ des Kilimanjaro Christian Medical Center und der Philipps-Universität begutachtet.
Im Zuge ihres jüngsten Aufenthalts in Tansania besuchte Staatsministerin Katja Keul vom Auswärtigen Amt am Freitag (1. März) das „Kilimanjaro Christian Medical Center“ (KCMC) in Moshi und informierte sich über die Projekte im Zuge der Klinikpartnerschaft mit der Philipps-Universität. Begleitet wurde sie von der ehemaligen Botschafterin Regine Heß und der stellvertretenden Botschafterin Kathrin Steinbrecher sowie von tansanischer Seite vom neuen Botschafter Hassani Iddi Mwamweta, sowie hochrangigen Vertreterinnen und Vertretern der lokalen und regionalen Behörden. Keul informierte sich über verschiedene Projekte in Ausbildung und Training, in der Forschung auf dem Gebiet der nicht-übertragbaren Erkrankungen (non-communicable diseases – NCDs) und besonders über den Baufortschritt des „Center of Excellence“.
Das Center wird in einer Public-private-Partnership finanziell gefördert von der Deutschen Entwicklungsgesellschaft – einer Tochter der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – gemeinsam von der Philipps-Universität, dem KCMC und der Firma Roche als Industriepartner realisiert. Das Center of Excellence wird einen wichtigen Grundpfeiler in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung in Nord-Tansania einnehmen. „Mit der Inbetriebnahme des neuen Laborgebäudes werden nicht nur Ausbildungs- und Forschungsmöglichkeiten verbessert, sondern insbesondere die Diagnostik von chronischen Erkrankungen auf einen modernen Standard gehoben“, sagte Prof. Dr. Harald Renz in seiner Funktion als Ko-Direktor des Centers of Excellence. „Das ist Grundvoraussetzung, um große Volkskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauferkrankungen, Krebs und chronische Lungenerkrankungen besser zu therapieren und Screening- und Präventionsprogramme in der Bevölkerung aufzubauen.“
Das seien auch die Schwerpunkte der Zusammenarbeit mit dem Institut für Laboratoriumsmedizin in Marburg. „Wir danken der Bundesregierung ganz außerordentlich für die mittlerweile langjährige Unterstützung unserer Projekte in der Partnerschaft mit dem Kilimanjaro Christian Medical Center und freuen uns, bald das Center of Excellence an den Start zu bringen“, betonte Renz. Executive Director Prof. Dr. Gileard Masenga vom KCMC ergänzte: „Die Zusammenarbeit mit Marburg ist für uns ein wichtiger Pfeiler der internationalen Kooperationen. Ohne dieses Diplo-PPP-Projekt wäre es nicht möglich, moderne Labordiagnostik in den Norden von Tansania zu bringen.“
Der Besuch der Staatsministerin in Tansania stand im Kontext der Feierlichkeiten zum Gedenktag der Gräueltaten der deutschen Kolonialherren. Am 2. März 1900 wurden 19 Stammeshäuptlinge von den deutschen Kolonialisten hingerichtet. Zu diesem Anlass hielt Keul eine Rede, in der sie offiziell im Namen der Bundesregierung für diese Gräueltaten um Entschuldigung bat.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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