Die Philipps-Universität ist „Gleichstellungsstarke Hochschule“. Überzeugt hat sie mit ihrem Professorinnenprogramm.
Mehr Frauen auch nach der Promotion im Wissenschaftssystem zu halten, ist das Ziel des Professorinnenprogramms von Bund und Ländern. Die Philipps-Universität war auch in der vierten Programmphase erfolgreich und kann für die kommenden fünf Jahre Anschubfinanzierung für bis zu drei weiblich besetzte Professuren beantragen. Insgesamt wären das bis zu 3 Millionen Euro.
An der aktuellen Auswahlrunde des Programms beteiligten sich 108 Hochschulen aus allen 16 Bundesländern. 92 von ihnen überzeugten ein unabhängiges Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen. Insgesamt 22 Hochschulen erhielten zudem das Prädikat „Gleichstellungsstarke Hochschule“ und können zusätzliche Mittel beantragen.Die Philipps-Universität gehört zu den Hochschulen in dieser Spitzengruppe.
„Vielfalt und Respekt inspirieren unser Handeln“, sagte Universitätspräsident Prof. Dr. Thomas Nauss. „Die Auszeichnung unterstreicht, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind.“
Prof. Dr. Sabine Pankuweit ergänzte: „Die Förderung von Wissenschaftlerinnen – insbesondere auf dem Weg zur Professur – ist dabei in Marburg schon lange fester Bestandteil der Wissenschaftsförderung.'“ Die Vizepräsidentin für Chancengleichheit und Karriereentwicklung an der Universität Marburg fügte hinzu: „Wir sind seit 2008 bereits das vierte Mal erfolgreich im Professorinnenprogramm und setzen gerne unseren Weg fort, um die Anzahl der Wissenschaftlerinnen in Spitzenfunktionen der Universität in Richtung Parität weiter zu erhöhen sowie die Gleichstellung von Frauen und Männern strukturell noch stärker zu verankern und unterstützen zu können.“
Die Philipps-Universität hat über das Professorinnenprogramm bisher neun Professuren finanziert. Aber auch für Nachwuchswissenschaftlerinnen, Studentinnen und Schülerinnen wurde Gleichstellung gefördert. Geschehen ist das zum Beispiel durch Abschlussstipendien und Brückenstellen für alle Fächer oder fachbereichsspezifische Maßnahmen etwa in der Physik, Biologie, Geografie sowie Geschichte und Kulturwissenschaften.
In der neuen Programmphase stehen vor allem die aktive Rekrutierung von Frauen und die Stärkung dezentraler Gleichstellungsstrukturen im Fokus“, berichtete die Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte Dr. Nina Schumacher. „Wir haben in den vergangenen Jahren die Gleichstellungsarbeit inhaltlich noch deutlich breiter aufgestellt und strukturell verankert. Dabei profitieren wir auch sehr von der engen Zusammenarbeit mit der Antidiskriminierungsstelle.“
Bewährte Instrumente wie Mentoring-Programme, „MINT-Summer-School for Girls“ oder die sehr gut nachgefragten Fonds für Wissenschaftlerinnen in der Qualifikationsphase sollen weitergeführt werden. Zusätzlich will die Universität aber Mittel zur Gewinnung von Professorinnen und Nachwuchsgruppenleiterinnen bereitstellen und noch mehr fachbereichsspezifische Gleichstellungsprojekte initiieren.
Bund und Länder haben 2008 das Professorinnenprogramm ins Leben gerufen, um mehr Frauen – auch nach der Promotion – im Wissenschaftssystem zu halten. Insgesamt stehen in der vierten Programmphase 320 Millionen Euro zur Verfügung. Die Förderhöchstsumme pro Jahr und Professur beträgt 165.000 Euro. Durch die Prädikatsauszeichnung kommen noch weitere rund 500.000 Euro für eine Post-Doc Stelle hinzu. In den drei vorangegangenen Phasen des Programms sind über 800 Professuren gefördert worden.
* pm: Philipps-Universität Marburg