Alleine stark: Judith Ruff gewann Vorlesewettbewerb

Den Marburger Stadtentscheid beim 65. Vorlesewettbewerb hat Judith Ruff gewonnen. Damit hat sie sich in den Bezirksentscheid gelesen.
Judith Ruff ist Marburgs beste Vorleserin. Das hat die Jury beim Regionalentscheid des 65. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels entschieden. Neun Schulsieger*innen haben beim Stadtentscheid ihre Lesekompetenz unter Beweis gestellt und die Jury in ihren Bann gezogen. Für Judith geht es als nächstes zum Bezirksentscheid, bei dem sie die Stadt Marburg vertritt.
„Ein großes Dankeschön an die vielen Schüler*innen, die auch in diesem Jahr wieder zahlreich am Vorlesewettbewerb teilgenommen haben, und herzlichen Glückwunsch an die neun Schulsieger*innen, die es bis zum Stadtentscheid geschafft haben“, richtete Bürgermeisterin Nadine Bernshausen während des Marburger Stadtentscheids im Bauamt an der Barfüßerstraße. „Jedes Kind, das ein Buch in die Hand nimmt, ist bereits ein*e Gewinner*in.“
Lesen rege die Phantasie an und öffne Tore zu Abenteuern und Entdeckungsreisen. „Die Fähigkeit, richtig zu lesen, ist eine Schlüsselqualifikation, eine Voraussetzung für schulischen und beruflichen Erfolg, für Chancengleichheit und Meinungsbildung“, erklärte Bernshausen. „Daher ist es uns wichtig, mit dem Vorlesewettbewerb auch in diesem Jahr wieder dazu beizutragen, Kinder für Literatur zu begeistern.“
Insgesamt neun Marburger Schulen haben in diesem Jahr an dem Vorlesewettbewerb des Deutschen Buchhandels teilgenommen und ihre Schulsieger*innen gekürt. Die Siegerinnen und Sieger der Schulentscheide haben nun vor einer Jury um den Stadtentscheid um die Wette gelesen und dabei ihre Lesekompetenz unter Beweis gestellt.
Die Jury in diesem Jahr setzte sich aus zwei Buchhändlerinnen, einer Sprachwissenschaftlerin der Philipps Universität, dem Intendanten der Waggonhalle, einer Autorin, einem Mitarbeiter der Jugendförderung der Stadt Marburg und dem Stadt-Sieger des Vorjahres-Vorlesewettbewerbs zusammen. Sie durften sich vorlesen lassen und gut hinhören. Denn im Anschluss gaben die Jurymitglieder bekannt, wer Marburgs beste Vorleserin oder der beste Vorleser ist.
Während der Zeit, in der sich die Jury zur Beratung zurückzog, gab es für die Anwesenden die Möglichkeit, sich an einer Fotostation mit dem Lieblingsbuch sowie Freund*innen und Begleitenden fotografieren zu lassen oder ein kleines Notizbuch zu basteln. Am Ende erhielten alle Teilnehmenden eine Urkunde und durften sich ein Buch vom Büchertisch aussuchen und mit nach Hause nehmen. Die Bücher haben lokale Buchhandlungen aus Marburg gespendet.
„Wir haben in diesem Jahr wieder ein sehr hohes Niveau an Vorlesetalenten gehabt“, lobte die Jury die Lesekompetenz der Teilnehmenden. „Es hat wirklich Freude gemacht, euch und euren Texten zu lauschen. Jede und jeder hatte etwas Besonderes an der Art, wie ihr die Texte vorgetragen habt.“
Entschieden hat sich die Jury für die Schülerin Judith Ruff: „Du hast sehr stimmungsvoll und akzentuiert gelesen. Besonders beeindruckt hat uns, wie du Laut und Leise beim Vorlesen variierst.“
Judith Ruff hatte sich zum Vorlesen für eine Textpassage aus „Ravenhall Academy. Verborgene Magie“ von Julia Kuhn entschieden. „Ich habe das Buch gewählt, da ich Fantasy liebe und es neben dem Fantasy-Aspekt auch noch Spannung und etwas Grusel mit dabeihat“, erklärte sie. Das Buch habe sie zu Weihnachten erhalten und innerhalb kürzester Zeit durchgelesen. Die Schülerin liest schon seit früher Kindheit sehr gerne und ist gespannt auf den weiteren Band der Reihe.
Teil der Jury war auch Philian Merle als Stadt-Sieger des Vorjahres-Wettbewerbs. „Es war richtig spannend, allen zuzuhören“, berichtete er. „Da ich letztes Jahr ja selbst in der Situation war, kann ich total gut nachvollziehen, wie sich die Teilnehmer*innen gefühlt haben. Alle haben wirklich super gelesen.“
An den regionalen Entscheiden der Städte und Landkreise beteiligen sich bundesweit rund 6.900 Schülerinnen und Schüler aus den 6. Klassen. Mehr als 500.000 Kinder haben in diesem Jahr beim Vorlesewettbewerb mitgemacht. Die rund 650 Regionalwettbewerbe haben Buchhandlungen, Bibliotheken, Schulen und weitere kulturelle Einrichtungen organisiert.
Alle teilnehmenden Kinder erhalten eine Urkunde sowie das Buch „Das Geheimnis von Darkmoor Hall“ von Nina Scheweling. Die Etappen des Vorlesewettbewerbs führen von der Schule über Stadt- oder Kreis-, Bezirks-
und Länderebene bis zum Bundesfinale mit den 16 Landessieger*innen, das am 19. Juni in Berlin beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) stattfinden wird.
Der – 1959 ins Leben gerufene – Vorlesewettbewerb ist der älteste und größte Schulwettbewerb Deutschlands. Er wird von der „Stiftung Buchkultur und Leseförderung“ des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Der Wettbewerb soll Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit tragen, die Lesekompetenz von Kindern stärken und sie somit dabei unterstützen, ihren Horizont zu erweitern, gesellschaftliche Veränderungen einzuordnen und Offenheit für Neues zu entwickeln.
Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) fördert den Vorlesewettbewerb. Auch in diesem Jahr unterstützen vier Sparda-Regionalbanken die Aktion. Der aktuelle Stand des 65. Vorlesewettbewerbs sowie alle Informationen, Termine und Teilnehmerschulen sind auf www.vorlesewettbewerb.de zu finden. Zudem veröffentlicht die Stiftung auf www.vorlesewettbewerb.de/der-wettbewerb/buchempfehlungen kuratierte Lesetipps zu zahlreichen Themen – auch abseits der bekannten Kinderbuchklassiker.

* pm: Stadt Marburg

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