„Bühne frei für alltagstaugliche Ideen aus der Welt der Wissenschaft“ heißt es am Donnerstag (8. Februar). Studierende präsentieren praktische Lösungsansätze für gesellschaftliche Herausforderungen.
Wie übersteht man eine Familienfeier ohne Streit? Wie kann KI dabei helfen, sich nachhaltiger zu ernähren? Alltagsnahe Antworten und praktische Lösungen für Fragen wie diese präsentieren Studierende beim Abschluss-Symposium des „Marburg Moduls“ am Donnerstag (8. Februar) ab 18 Uhr im Forschungszentrum Deutscher Sprachatlas am Pilgrimstein.
Das „Marburg Modul“ ist ein innovatives Lernformat der Philipps-Universität und Teil des Bachelor-Studiums. Viel Gestaltungsspielraum und die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Fachperspektiven zeichnen das Programm aus. In dem Projektseminar haben 50 Studierende verschiedener Fächer ihre Expertise zu aktuellen gesellschaftlichen Problemstellungen eingebracht und in kleinen Gruppen praktische Lösungen erarbeitet. Die Ergebnisse der Semesterarbeit stellen die Studierenden bei der öffentlichen Präsentation in verschiedenen Formaten vor.
Beim Symposium gibt es daher unter anderem eine Hörprobe aus dem Studierenden-Podcast zum Thema „Chancenungleicheit von der Schule bis zum Arbeitsmarkt“ und eine Podiumsdiskussion zum Thema „Radikalisierung durch soziale Medien“. Zur Debatte haben die Studierenden die Marburger Medienwissenschaftlerin Prof. Dr. Angela Krewani und Moritz Glenk vom sächsischen Justizministerium eingeladen. Im digitalen Leitfaden „Über Gender reden ohne Streit“ hat eine Gruppe erarbeitet, wie man von der hitzigen Debatte zum sachlichen und themenorientierten Dialog kommt. In der Praxis erprobt haben sie das in der Weihnachtspause in den eigenen Familien.
Aus der Fragestellung „Wie kann man mit KI gut leben?“ ist zum Beispiel eine App entstanden, die anhand der Rezepte ermittelt, wie nachhaltig man sich ernährt. Eine andere Gruppe entwickelt einen Chatbot als Lernassistenten für Studierende.
Das „Marburg Modul“ ist ein Wahlpflicht-Modul im Bachelor-Studium, das die Studierenden in interdisziplinärer Projektarbeit schulen und ihre kollaborativen Fähigkeiten stärken soll. „Hier lernen Studierende am praktischen Beispiel den sprichwörtlichen Blick über den Tellerrand“, betonte Uni-Vizepräsidentin Prof. Kati Hannken-Illjes. „Wir vermitteln die Kompetenzen, um die Welt von morgen zu gestalten. Die Aufgabe ist es, das Wissen aus dem Studium praktisch anzuwenden, aus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung sichtbare Ergebnisse zu entwickeln und einen Beitrag zu Themen mit aktueller gesellschaftlicher Relevanz zu leisten.“
Die Themenlandschaft ist vielfältig und variiert in jedem Semester. Die Gruppen arbeiten mit Unterstützung von Lehrenden ein Semester lang an ihren Projekten. Gemeinsam recherchieren und diskutieren sie. Die Form der Ergebnis-Präsentation ist frei wählbar. Beim Abschluss-Symposium werden die Ergebnisse vor einem öffentlichen Publikum präsentiert.
* pm: Philipps-Universität Marburg