Eingeschneit: Glätte, Gekrächze und ein verspäteter Jahresrückblick

Eigentlich hatte er schon vor Weihnachten stattfinden sollen. Doch einer der drei Teilnehmer wurde krank.
Aus diesem Grund haben wir unseren Podcast „Lagebesprech“ auf Mittwoch (17. Januar) verschoben. Der traditionelle Jahresrückblick wäre damit schon weit in den Januar 2024 hineingeraten. Doch diesmal machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung.
Der Marburger Blogger und Journalist Jens Bertrams meldete sich als Erster. Er äußerte Bedenken, dass das Wetter die Durchführung des Treffens in meinem Wohnzimmer zulassen werde. Die Temperaturen sänken zunehmend ab und es solle glatt werden.
Eckart Fuchs teilte seine Besorgnis. Er bezweifelte, dass er gut von seinem Berg herunterkommen, den Richtsberg hinauf- und hinunterkommen und dann heil im Leckergäßchen ankommen werde. Selbst, wenn all das gelänge, sähe es für die Rückfahrt ziemlich düster aus.
Schweren Herzens verschoben wir unseren Jahresrückblick um eine weitere Woche auf Mittwoch (24. Januar). Die Gesundheit der Teilnehmenden war uns aber wichtiger als windige Wetten auf wechselndes Wetter. Gerade noch rechtzeitig, bevor sie das Haus verlassen wollte, erreichten wir Paula Weppert, die angesichts der Absage dann auch daheimbleiben konnte.
Mittags um 12 Uhr war dann auch wirklich alles verschneit. Auch die angekündigten Eisplatten wurden in Marburg mehrfach festgestellt. Die Verschiebung war also richtig gewesen.
Am Nachmittag war Marburg tief verschneit und vereist. Zu den Eisplatten auf Gehwegen und Fahrbahnen gesellte sich ein Kratzen in meinem Hals hinzu. Am Abend schlief ich mit einer heftigen Erkältung ein.
Am Donnerstag (18. Januar) bot sich draußen das gleiche Bild wie am Vorabend: Der Schnee lag meterhoch und war kaum weggeräumt worden. Die „Norwegerin“ meinte, in Norwegen werde bei Schnee und Glätte alles sofort flächendeckend geräumt. Dann gäbe es an den Folgetagen keine Probleme.
Mit krächender Stimme vereinbarte ich einen Untersuchungstermin bei meinem Hausarzt im Südviertel. Der Versuch, ein Taxi dorthin zu bekommen, scheiterte jedoch. Alle drei angerufenen Firmen bekundeten, dass ihre Autos nicht unterwegs sein könnten.
Auch der Stadtbusverkehr war eingestellt. Den ersten Bus zeigte die entsprechende App für 12.40 Uhr an, was sie später dann auf 14.40 Uhr abänderte. An eine Fahrt zum Hausarzt war damit nicht zu denken.
Am Freitag (19. Januar) startete ich den nächsten Versuch. Beim dritten Taxiunternehmen bekan ich eine Fahrt in 75 Minuten angeboten. Diese Möglichkeit nahm ich wahr, wobei das Taxi etwa zehn Minuten später kam als angekündigt.
Auf die Rückfahrt von der Arztpraxis nach Hause musste ich dann erstaunlicherweise nur 15 Minuten warten. Ein Toyota Hybrid transportierte uns sicher durch das verschneite Marburg in die Ketzerbach. Den Schnee hatte indes immer noch niemand geräumt.
Am Samstag (20. Januar) verzichtete ich dann auf den Besuch des städtischen Neujahrsempfangs im Erwin-Piscator-Haus (EPH). Einerseits wollte ich niemanden anstecken; andererseits gab es da ja auch die Möglichkeit zu einem Online-Besuch der Veranstaltung. So verfolgte ich die Neujahrsrede des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Spies im Streaming.
2024 hat merkwürdig begonnen. 2023 scheint schon weit weg zu sein. Ob es wohl noch einen Jahresrückblick auf das vergangene Jahr im Lagebesprech geben wird?

* Franz-Josef Hanke

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