Die Bildungsinitiative Ferhat Unvar feierte ihr dreijähriges Bestehen am Freitag (24. November). Ich habe die HU Marburg dorthin begleitet.
Die Fahrt von Marburg nach Hanau hat im strömenden Regen begonnen. Sobald wir aber ankamen, hatte sich das Wetter beruhigt.
Zu beginn des Abends haben wir erstmal Serpil Unvar begrüßt. Die Mutter von Ferhat hat uns sehr herzlich empfangen. Sie hat eine erstaunlich positive Energie und eine warmherzige Erscheinung. Dass sie diese Energie, mit der sie die Bildungsinitiative leitet, aus ihrem Leid und Schmerz geschöpft hat, ist erstaunlich.
Als Geschenk hat die sechsköpfige Delegation der Humanistischen Union (HU) ihr ein Marburger Souvenier mitgebracht. Unvar erklärte, Marburg sei ihr in sehr guter Erinnerung geblieben und sie werde die Stadt gerne wieder besuchen. Das letzte Mal war sie bei der Verleihung des Marburger Leuchtfeuers für Soziale Bürgerrechte dort.
Viele Projekte und Botschaften aus der ganzen welt zeigen, wie viel Energie die Initiative inihre Arbeit hineingesteckt hat. Kontakte zu Angehörigen von Opfern rassistischer und Terroristischer Gewalt in Spanien, Griechenland,Italien und Norwegen müssen einen so positiven Eindruck hinterlassen haben, dass sie der Initiative einen Videogruß geschickt haben.
Migrationsbeauftragte Reem Alabali-Radovan und Ferda Ataman als Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung haben als ‚Erste gesprochen. Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky hat ebenfalls seine Unterstützung und Zusammenarbeit auf langer Sicht angekündigt.
Besonders beeindruckt haben mich die jungen Menschen in meinem Alter und jünger. Jeder hat seinen Teil beigetragen und etwas auf die Beine gestellt. Sie haben gesprochen, gefilmt und geholfen wie eingespielte Profis.
An einer Stelle sind sie alle – im Raum verteilt – aufgestanden und haben laut gesagt, was die Bildungsinitiative für sie persönlich bedeutet. Ihren Zusammenhalt hat man auch gesehen, als alle mit Serpil Unvar in der Mitte zum letzten Lied des Abends tanzten. Mehmet Akbas und Ensamble hat die Veranstaltung durch den Abend musikalisch begleitet.
Man wird in der Zukunft bestimmt noch viel von der schnell wachsenden Initiative sehen. Mit der derzeitigen politischen Entwicklung in Deutschland ist ihre Arbeit wichtiger denn je.
* Paula Weppert