Austausch: Aktionstag gegen Sexismus

Schulte am Aktionstag gegen Sexismus

Almuth Schulte spricht am Aktionstag gegen Sexismus Foto: Paula Weppert

Mit dem Aktionstag gegen Sexismus startet Marburg eine Reihe von Veranstaltungen des bundesweiten Bündnisses „Gemeinsam gegen Sexismus“. Der Auftakt fand am Samstag (4. November) im Rathaus statt. 

Der Historische Saal im Rathaus war mit etwa 100 Leuten gefüllt. Davon waren – wie wahrscheinlich erwartet – die meisten Frauen; aber auch ein paar Männer waren dabei. Beim Sexismus geht es schließlich nicht nur um Frauen.

Moderatorin Prasanna Oommen stellte die Sprecherinnen vor. Einführend sprachen Stadträtin Kirsten Dinnebier und Dr. Martina von Bassewitz. Sie ist Referatsleiterin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Das Bündnis möchte sich auf drei Punkte fokussieren. Es soll um Sexismus am Arbeitsplatz, Sexismus im Öffentlichen Raum und Sexismus in den Medien gehen. Von Bassewitz betonte, dass man jede Verbündete und jeden Verbündeten brauche. 

Besonderes Augenmerk soll auch auf intersektionelle Diskriminierung gelegt werden. Das heißt, es müssen Menschen geschützt werden, die zusammen mit ihrem Geschlecht auch beispielsweise wegen ihrer Herkunft oder einer Behinderung diskriminiert werden. 

Die Olympiasiegerin und Torhüterin Almuth Schulte sprach von ihren Erfahrungen mit Sexismus im Spitzensport. “Man muss sich entscheiden. Mache ich meinen Sport weiter und ertrage es, oder ertrage ich es nicht. Dann muss ich aber meine Leidenschaft aufgeben.” 

Im Plenum berichteten dann auch die Journalistin Khola Maryam Hübsch, der Autor Fikri Anil Altintas und Doris Kroll von Wendo Marburg aus ihrer Perspektive. Hübsch meinte: „Viele stimmen zu und wollen Feminismus und progressiv sein. In der Praxis sieht es dann aber anders aus, wenn es darum geht, alte Gewohnheiten aufzubrechen“. 

Nach einer kurzen Pause standen verschiedene Workshops auf dem Plan. Die Themen waren Sexismus in der Arbeitswelt, Feministische Selbstbehauptung und Prävention von sexualisierter Gewalt im Sport. 

Die Hoffnung bleibt am Ende bestehen, dass die Erfahrungsberichte und Präventivmaßnahmen aus der kleinen Gruppe nach außen getragen werden. Aber das Aufbrechen der Schweigekultur rund um das Thema Sexismus ist zumindest ein Anfang. 

* Paula Weppert

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