G20-Gegnerin in Marburg: Hausdurchsuchung im Rahmen von bundesweiter Razzia

Auch eine 20-jährige Marburgerin ist nach den Protesten gegen den G20-Gipfel ins Visier der Polizei geraten. Ihre Wohnungen in Marburg und Neuwied wurden am Dienstag (5. Dezember) durchsucht.
Die junge Frau gehört zu 22 Beschuldigten, deren Wohnungen bei einer bundesweiten Razzia am Dienstagmorgen durchsucht wurden. Sie sollen nach Vermutungen der Ermittlungsbehörden zu einer Gruppe gehören, aus deren Mitte heraus am 7. Juli im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld Steine und Pyrotechnik auf Beamte geworfen wurden. Die Hamburger Ermittler wollen dem Verdacht nachgehen, dass dieses Vorgehen der Demonstrierenden schon vorab vereinbart worden sei.
Ermittlungen gegen Demonstrierende beim G20-Gipfel haben bereits zu mehreren Festnahmen und Verurteilungen geführt. Ermittlungen gegen Polizeibeamte hingegen haben bislang noch keine Ergebnisse erbracht, obwohl zahlreiche eindeutige Dokumente zu willkürlicher Polizeigewalt bei den G20-Protesten vorliegen.
Das harte Vorgehen der Polizei gegen „die linke Szene“ steht zudem in einem merkwürdigen Widerspruch zu Ermittlungen gegen rassistische Gewalttäter nach Brandanschlägen und Angriffen auf Geflüchtete. Natürlich gibt es da aber keinerlei Zusammenhang zum Auftreten von Polizeiführern in Nazi-Klamotten beim Parteitag der AfD und bei anderen rechtsradikalen Veranstaltungen.

* Franz-Josef Hanke

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