Die Auswirkungen des Klimawandels auf Feuerwehr-Einsätze verlangen Veränderungen. Für ihre Gesundheit und Sicherheit gibt es deshalb ein spezielles Training.
Der Klimawandel hat weitreichende Auswirkungen auf Natur und Lebensgrundlagen. Extremwetter-Ereignisse wie Starkregen, Flächen- und Vegetationsbrände oder Erdrutsche erhöhen den Einsatzbedarf der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte stellt das vor extreme Belastungen und neue Herausforderungen, auf die sie in Marburg speziell vorbereitet werden.
„Es geht um die Sicherheit der Feuerwehreinsatzkräfte; und wir nehmen diese Verantwortung sehr ernst“, sind sich Feuerwehrchefin Carmen Werner, ihr Stellvertreter Andreas Brauer sowie Marc Prause als Sprecher der ehrenamtlichen Kräfte, einig. Sie berichten, dass steigende Temperaturen und die in immer kürzeren Abständen auftretenden Extremwetter-Ereignisse auch in Marburg zu häufigeren Alarmierungen führen und die Feuerwehrangehörigen einem erhöhten Risiko aussetzen. Körperliche Fitness habe für solche Ereignisse eine große Bedeutung.
Denn gerade die Brandbekämpfung unter den extremen Bedingungen sommerlicher Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit erfordere eine hohe körperliche Belastbarkeit und stelle die Gesundheit der Einsatzkräfte immer wieder neu auf die Probe. Die Universitätsstadt Marburg unterstützt die Einsatzkräfte –
ob hauptberuflich oder ehrenamtlich – unter anderem über Sportleiter Kai Rabe deshalb bei der Erweiterung ihrer Sportangebote – für ihre Gesundheit und Sicherheit sowie darüber hinaus als Wertschätzung für ihre herausfordernde Arbeit im Dienst der gesamten Bevölkerung.
Um die Fitness zu fördern, steht Kai Rabe als speziell ausgebildeter Mitarbeiter und Sportleiter den Marburger Feuerwehrangehörigen bei der Koordination und Durchführung des sportlichen Trainings zur Seite. „Die Arbeit der Feuerwehrangehörigen bei Brandeinsätzen ähnelt oft den Belastungen von Extremsportler*innen“, erklärte Rabe. Das Löschen von Bränden sei schwere Arbeit und könne zu einem Anstieg der Körperkerntemperatur führen, das vergleichbar mit hohem Fieber ist. Das führt zu schnellerer Erschöpfung und birgt gesundheitliche Risiken.
Das Sportangebot für die Marburger Einsatzkräfte reicht deshalb vom modernen, funktionalen Zirkeltraining über individuell betreutes Einzeltraining und Teamsport bis hin zur Bereitstellung eines gut ausgestatteten Sportraums. Ziel ist es, die Feuerwehrleute zu unterstützen, zusammen zu trainieren und sich mit Teamgeist für die vielfältigen Aufgaben der Einsätze zu wappnen.
Rabe nennt die Schwimmsportgruppe der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Cappel als eines von vielen guten Beispielen, wie Training zugleich auch motiviert. Unter der Leitung des stellvertretenden Wehrführers Jörg Scheidemann sind die Feuerangehörigen dort gemeinsam aktiv. Ihr Ziel ist, das Rettungsschwimmabzeichen in Bronze und Silber abzulegen. Diese sportliche Aktivität fördert dabei also nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die Fähigkeit bei der Wasserrettung, die der Feuerwehr im Einsatz hilft.
Auch der Polizei- und Feuerwehrsportverein Marburg von Björn Hilß bietet ein breit angelegtes Sportangebot für Feuerwehrangehörige. Das Einsatz-Basistraining, das aus Fitness, Ausdauer und Rettungsschwimmen besteht, leistet laut Marburgs Feuerwehrspitze einen wertvollen Beitrag zur Gesunderhaltung und Leistungssteigerung.
Doch das Sportangebot ist in Marburg nicht nur auf die aktiven Feuerwehrangehörigen beschränkt. Auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehren sollen profitieren, denn als Nachwuchs-Einsatzkräfte sollen sie nicht nur technisch, sondern auch körperlich bestmöglich vorbereitet werden.
* pm: Stadt Marburg