Beeindruckendes Engagement für Kinder und Jugendliche präsentierte der „Tag der offenen Tür“ beim Boxprojekt am Richtsberg. Auch Bürgermeisterin Nadine Bernshausen war dabei.
Mit vollem Einsatz sind die Kinder und Jugendlichen dabei und zeigen ihr Können am Tag der offenen Tür des Boxprojekts am Richtsberg. Bürgermeisterin Nadine Bernshausen lobte das Engagement der Beteiligten und das Boxprojekt als Ort der Begegnung für eine junge Zielgruppe.
Die Idee des Projekts gibt es seit 2021. Richtig durchgestartet ist das kostenlose Angebot dann aber erst im Jahr 2022 in den neuen Räumlichkeiten am Richtsberg 68. Neben der Stadt Marburg mit ihrem Fachbereich Kinder, Jugend und Familie sind der Sportkreis Marburg-Biedenkopf und der 1. Boxclub Marburg als Partner Träger des Projekts.
Umgesetzt wird das Boxprojekt von Patrick Karger und Tanja Bieberich. „Das Boxprojekt hier am Richtsberg ist Teil der offenen Jugendarbeit der Stadt Marburg mit seinen Kooperationspartnern“, erklärte Bürgermeisterin Nadine Bernshausen beim „Tag der offenen Tür“ des Projekts. „Es ist wunderbar, zu sehen, wie hier täglich die Möglichkeit besteht, dass Kinder und Jugendliche mit Spaß und Engagement einer sportlichen Herausforderung nachgehen. Patrick Karger und Tanja Bieberich machen das einfach wunderbar.“
Karger sei mit seinen sportlichen und pädagogischen Erfahrungen bestens geeignet zur Betreuung der Kinder. „Es geht hier auch darum, feste Regeln zu vermitteln und einzuhalten sowie klare Strukturen in den Alltag einzubauen“, ergänzte Bernshausen.
Angedacht war das Projekt eigentlich für Kinder ab zwölf Jahre. Mittlerweile sind aber auch bereits welche ab acht Jahren hier. „Aktuell sind etwa 50 Kinder und Jugendliche angemeldet, die mal mehr und mal weniger regelmäßig das Angebot nutzen“, berichtete Karger.
Geöffnet ist von Dienstag bis Samstag jeweils von 14 bis 19 Uhr und nach den Sommerferien dann montags für Mädchen zum gleichen Zeitpunkt. „Wir bieten dies zusätzlich an, da gerade die muslimischen Mitbürger*innen für ihre Kinder eine weibliche Betreuungskraft für ihre Mädchen suchen und mit Tanja Bieberich kann dies nun auch umgesetzt werden“, erklärte Karger.
Durch die Kooperation mit dem 1. Boxclub Marburg bietet sich ein direkter Anschluss an das Projekt an – sofern die Kinder und Jugendlichen durch ihre Erfahrungen weiterhin Interesse an dem Sport haben. „Es sind ein/zwei dabei, die das Zeug haben, den Sport erfolgreich weiter zu betreiben“, freute sich Karger.
„Wichtig ist, dass wir hier eine kostenfreie Alternative bieten können“, erläuterte Bernshausen. Durch die Einschränkungen in der Corona-Zeit seien längst noch nicht alle Defizite der entfallenen Sport- und Bewegungsangebote für Kinder und Jugendliche wieder ausgeglichen.
„Natürlich passt es perfekt, dass wir passende Räumlichkeiten hier mitten im Zentrum des Richtsbergs gefunden haben“, erklärte Bernshausen. „Es geht neben der sportlichen Herausforderung auch darum, den Kindern und Jugendlichen zu zeigen, dass sie hier gut aufgehoben sind und einen sinnvollen Ausgleich geboten bekommen.
Während des Tags der offenen Tür kamen einige Besucherinnen und Besucher vorbei und ließen sich von den Betreuenden die Räume und die Idee hinter dem Angebot erklären. Karger und Bieberich zeigten zudem im Außenbereich noch kleine Aufwärmübungen mit den Kids des Projekts und auch der 1. Boxclub Marburg unterhielt die Besucher*innen mit einer kleinen Boxeinlage in einem improvisierten Boxring.
Martin Blankenberger hatte zudem die Idee, den Kids eine Verbindung ihres Sports mit der Kunst zu vermitteln und einen bleibenden Wert zu schaffen. So hatte er eine Messing-Tafel installiert, auf die die Teilnehmenden des Boxprojekts mit einer Stahlkugel ihren Abdruck der „rechten Geraden“ hinterlassen können.
„Die Idee ist, das Blech später zu einem stilisierten Boxsack zu rollen und hier am Richtsberg im öffentlichen Raum zu installieren“, erläuterte Blankenberger. „So können die Teilnehmer*innen später ihren eigenen Abdruck immer wieder sehen.“
Auch die Namen der Kinder und Jugendlichen sollen an der Skulptur angebracht werden. Das Kunst-Projekt hat den passenden Namen „Lucky Punch“ erhalten. Natürlich durfte auch Bürgermeisterin Bernshausen einen „Lucky Punch“ auf der Messing-Tafel hinterlassen.
Neben einem kleinen Snack und Getränken gehörte zum Angebot auch der „KOMBINE“-Bewegungsbus. Die Betreuenden boten den Kindern kleine sportliche Aktivitäten sowie Geschicklichkeitsspiele.
Das Boxprojekt ist Teil des umfassenden Konzepts zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung der Universitätsstadt Marburg im Zusammenhang mit dem Projekt „Kommunale Bewegungsförderung zur Implementierung der Nationalen Empfehlungen“ (KOMBINE). In diesem Zusammenhang stehen zahlreiche Bewegungsangebote, die der Fachdienst Gesunde Stadt und der Fachdienst Sport der Universitätsstadt Marburg koordinieren.
Bereits seit Anfang 2019 ist die Stadt Marburg eine von bundesweit sechs Modellkommunen, die für das Projekt KOMBINE ausgewählt wurden. Die Förderung erfolgt durch die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit Mitteln der gesetzlichen Krankenkassen im Rahmen des GKV-Bündnisses für Gesundheit.
* pm: Stadt Marburg