DBM und SWM: Neustrukturierung der städtischen Gesellschaften

Eine Neustrukturierung des Dienstleistungsbetriebs Marburg (DBM) hat die Stadt am Montag (19. Juni) angekündigt. Darin sieht sie eine zukunftsorientierte Basis für DBM und Stadtwerke.

Die Zusammenführung im Bereich der Grünflächenpflege und Friedhofsunterhaltung, ein Wechsel bei der Abfallwirtschaft sowie veränderte Leitung und Steuerung sind die Ergebnisse einer Organisationsuntersuchung. Sie führt zu einer Neustrukturierung der kommunalen Dienstleistungen des Dienstleistungsbetriebs Marburg (DBM). Ziele sind unter anderem eine Verbesserung der Wirtschaftlichkeit sowie eine Qualitäts- und Effektivitätssteigerung.
Im Jahr 2000 hatte die Stadt Marburg die Struktur ihrer kommunalen Betriebe und deren Aufgabengebiete in einer Studie analysiert und neu strukturiert. 2001 wurde der Dienstleistungsbetrieb der Stadt Marburg (DBM) als städtischer Eigenbetrieb gegründet. Im DBM wurden die vielfältigen manuellen städtischen Aufgaben der kommunalen Daseinsvorsorge, wie Grünflächen- und Friedhofspflege, Straßenreinigung, Kanal- und Gewässerunterhaltung, Entsorgung, Winterdienst und Straßenunterhaltung gebündelt.
Die Betriebsführung der städtischen, hoheitlichen Abfallwirtschaft wurden ab dem Jahr 2018 auf die Marburger Kommunalentsorgungs-GmbH (MKG) übertragen, um eine einheitliche Steuerung der auch zur Stadtwerke-Unternehmensgruppe gehörenden Marburger Entsorgungs-GmbH (MEG) zu erreichen. Die MEG ist für die Leichtverpackungsentsorgung in der „Gelben Tonne“, die Kompostierung des Bioabfalls sowie die Entsorgung in mehreren Kommunen des Landkreises tätig.
Die Stadt Marburg hatte zur Überprüfung der mit der aktuellen Organisationsstruktur verbundenen Zielerreichung und erkennbaren Weiterentwicklungsmöglichkeiten im Jahr 2020 eine Evaluation der verschiedenen Tätigkeitsfelder durch einen sachverständigen Wirtschaftsprüfer beauftragt. Als Vorsitzende der Betriebskommission des DBM erläuterte Stadträtin Kirsten Dinnebier die den Hintergrund der Studie: „Das Ziel der Organisationsuntersuchung war es zu überprüfen, in welcher Form und mit welchen Aufgabengebieten der DBM so aufgestellt werden kann und gleichzeitig die Strukturen der unterschiedlichen Tätigkeitsfelder so weiterentwickelt werden sollten, dass diese für die Marburger Bürgerinnen und Bürger zukünftig qualitativ noch hochwertiger und wirtschaftlicher erbracht werden können.“
Die Ergebnisse der nunmehr vorliegenden Organisationsuntersuchung wurden intensiv bewertet; und es sind konkrete Umsetzungsmaßnahmen erarbeitet worden. Im Einzelnen bedeutet das, dass die Abteilung Grünflächen- und Friedhofsunterhaltung des DBM ab 2024 wieder in den städtischen Fachdienst Stadtgrün und Friedhöfe integriert wird. „Ich bin überzeugt, dass diese organisatorische Veränderung dazu beitragen wird, zukünftig die Arbeitsabläufe bei der Grünflächenpflege und Friedhofsunterhaltung deutlich zu verschlanken und damit im Ergebnis effektiver zu gestalten“, unterstrich Dinnebier.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Struktur der hoheitlichen Abfallwirtschaft in Marburg. Für die hoheitliche Entsorgung wird ab dem Jahr 2024 wieder der DBM zuständig sein. Das heißt, das Personal der MKG wird ab dem kommenden Jahr wieder in den DBM aufgenommen und die Betriebsführung der MKG für die hoheitliche Marburger Entsorgung geht gleichzeitig wieder auf den städtischen Eigenbetrieb DBM über.
Neben den beschriebenen Zielsetzungen für die verschiedenen Aufgaben des DBM und deren Neustrukturierung war es die Aufgabe, aufgrund der bestehenden vielfältigen Verbindungen die Zusammenarbeit zwischen den beiden städtischen Betrieben Stadtwerke Marburg (SWM) und DBM auf eine neue positive und zukunftsorientierte Basis zu stellen. Um das zu ermöglichen, werden die Stadtwerke Marburg ab 2024 die Leitung und Steuerung des DBM übernehmen. Das trägt dazu bei, dass beide Unternehmen aufgrund ihrer besonders wichtigen und vielfältigen Aufgaben für die Stadt Marburg einheitlich organisiert und gesteuert werden im Sinne der Ziele der Stadt Marburg.
„Durch diese Neuausrichtung vieler – für unsere Marburger Bürger*innen wichtiger – kommunaler Aufgaben können beide städtischen Unternehmen im positiven Sinne profitieren; und sie können gemeinsam ihre jeweiligen Stärken und Kompetenzen zum Wohl der Stadt Marburg einbringen“, ist sich die Stadträtin sicher. Dinnebier sieht durch den Neustrukturierungsprozess und die damit verbundenen Maßnahmen eine Verbesserung. Die geforderte Fokussierung auf die Kernaufgaben und sei eine Stärkung des DBM und dadurch insgesamtder – in vielen Bereichen der Daseinsvorsorge in Marburg wichtigen – kommunalen Betriebe.
„Die Ergebnisse der Organisationsuntersuchung und die daraus abgeleiteten Veränderungen führen zu sinnvollen strukturellen Anpassungen“, fasste die DBM-Dezernentin zusammen. „Wichtig als sozial und gegenüber unseren Beschäftigten fair handelnde Stadt Marburg ist es für uns immer, dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben und keine Mitarbeitenden durch den Veränderungsprozess schlechter gestellt werden.“ Oberste Zielsetzung sei es, die Qualität der Dienstleistungen für Marburg zu verbessern.
„Unsere Mitarbeitenden sind dabei ganz besonders wichtig“, betonte Dinnebier. „Sie leisten mit ihrem Engagement und ihrer täglichen Arbeit einen unersetzlichen Beitrag, um das bestmögliche Ergebnis für unsere Marburger Bürger*innen zu erreichen.“

* pm: Stadt Marburg

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