Eine Protestaktion gegen die faktische Abschaffung des Asylrechts in Europa veranstaltet die Seebrücke Marburg am Weltflüchtlingstag . Anlass ist die Verabschiedung der GEAS-Reform im EU-Rat am Donnerstag (8. Juni).
Diese Regelung wird von vielen Organisationen wie Pro Asyl, Amnesty International und auch der Seebrücke aufs Schärfste verurteilt. Sie wird das Leid an den europäischen Außengrenzen verschärfen, indem geflüchtete Menschen wochenlang in Haftlagern festgehalten werden können, darunter auch Familien mit Kindern. Es wird nahezu unmöglich sein, faire Asylrechtsverfahren zu erhalten.
Zudem sieht diese Reform vor, dass Anforderungen an sogenannte „sichere Drittstaaten“ gesenkt werden, um Geflüchtete schnell dorthin abschieben zu können, auch wenn sie vor Krieg oder Folter fliehen. Auf die katastrophale Verschärfung des europäischen Asylrechts hat die Seebrücke Marburg bereits am Dienstag (6. Juni) mit der Übergabe eines offenen Briefs an SPD, Grüne, CDU und FDP reagiert. Darin sind dieParteien aufgefordert wurden, sich gegen die Reform zu stellen.
Die Protestaktion findet am Samstag (20. Juni) um 17 Uhr am Friedrichsplatz beim Mahnmal „Memoria“ für die Opfer von rassistischer Gewalt) statt und reiht sich ein in bundesweite Proteste anderer Seebrücke-Lokalgruppen gegen die GEAS-Reform. Der Startpunkt ist symbolisch gewählt, da der Schwerpunkt der Veranstaltung auf dem Rassismus der EU-Politik liegt. massive Rohstoffausbeutung anderer Kontinente und Waffenexporte gehen einher mit der Illegalisierung und Kriminalisierung von Flucht und Migration derer, die dadurch ihre Existenzgrundlage und Sicherheit verlieren.
Vom Mahnmal aus läuft die Demonstration in Form einer Menschenkette über die Universitätsstraße, das Lahntor und die Barfüßerstraße zum Marktplatz. Dort wird eine Abschlusskundgebung mit Redebeiträgen stattfinden. Die mitveranstaltenden Gruppen sind die DIDF-Jugend Marburg als Jugendorganisation der Föderation Demokratischer Arbeitervereine , der Internationale Jugendverein (IJV) Marburg, Fridays for Future Marburg, Sea Eye Marburg, Soli Asyl Marburg, Medinetz Marburg, der AStA Marburg SDS DIE LINKE Marburg, DIE LINKE Kreistagsfraktion Marburg, die Grüne Jugend Marburg, die Initiative 200 nach Marburg und das Marburger Bündnis „Nein zum Krieg“.
* pm: Seebrücke Marburg