Die Pläne für einen Windpark am Görzhäuser Hof werden nicht weiter verfolgt. Das hat die Krug-Energie GmbH & Co. KG am Freitag (3. November) bekanntgegeben.
Seit 2013 prüft das Unternehmen die Errichtung von Windenergieanlagen in Marburg. Über mehrere Jahre wurde die Fläche im Windvorranggebiet Görzhauser Hof untersucht. „Nach längerem Abwägen haben wir uns nun angesichts der veränderten ökonomischen Rahmenbedingungen gegen die weitere Projektierung entschieden“, erklärte Hans-Hermann Zacharias für die Krug Energie GmbH&Co.KG.
Bereits im Mai 2013 hatte das Unternehmen mit der Universitätsstadt Marburg erste Gespräche zur Errichtung von Windkraftanlagen am Görzhäuser Hof geführt. In dem Entwurf eines neuen Teilregionalplans Energie in Mittelhessen war diese Fläche zu der Zeit bereits ausgewiesen. Das konkrete Vorhaben wurde seitens der Stadt klar befürwortet.
Im Rahmen der öffentlichen Beteiligung zum Teilregionalplan durch das Regierungspräsidium Gießen gingen ebenfalls keine negativen Stellungnahmen –
weder – aus den politischen Kreisen noch von den ortsansässigen Ortsbeiräten, Verbänden oder den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort – ein. Bereits im Juni 2013 haben Vertreter des Unternehmens auch die ersten Grundbesitzer besucht und über die Projektidee gesprochen.
Da sich sehr früh abzeichnete, dass das Windvorranggebiet Görzhäuser Hof in der Regionalplanung weiter verfolgt werden würde, hat die Firma im Frühjahr 2015 auch den größeren ansässigen Unternehmen vor Ort ihre Überlegungen zur Errichtung von Windkraftanlagen präsentiert. Das Vorhaben wurde durchweg positiv aufgenommen.
„Da uns eine offene, transparente Planung stets wichtig war und ist, haben wir im Dezember 2015 eine Informationsveranstaltung für den Ortsbeirat im Bürgerhaus Michelbach organisiert“, berichtete Zacharias. Im Januar 2016 erhielt die Stadt Marburg daraufhin die grundsätzliche Zustimmung des Ortsbeirats Michelbach zum Windenergievorhaben mit 7 zu 1 Stimmen.
„Vor diesem Hintergrund haben wir den größten Teil der Gutachten, die zur Erstellung eines Genehmigungsantrages nach Bundesimmissionsschutzgesetz notwendig sind, in Auftrag gegeben“, eklärrte Zacharias. Die Fläche wurde sehr sorgsam auf lärmschutzrechtliche, artenschutzrechtliche und viele weitere Restriktionen untersucht und für planungsfähig befunden.
Die ökonomischen Rahmenbedingungen haben sich inzwischen jedoch erheblich verändert. Alle Projektentwickler müssen künftig erfolgreich an einer Ausschreibung der Bundesnetzagentur teilgenommen haben, um – – wie in der vergangenheit – – eine finanzielle Förderung für ihre Windkraftanlagen zu erhalten. Dieses neue Verfahren führte in den ersten Ausschreibungsrunden zu einer deutlichen Absenkung der Einspeisevergütung.
„Auch erfährt der Windpark am Görzhäuser Hof nicht mehr die Akzeptanz und den bisherigen hohen Zuspruch, die wir uns wünschen, um das Vorhaben erfolgreich umzusetzen“, ergänzte Zacharias. „Dies alles veranlasst uns, das Projekt bis auf Weiteres nicht mehr zu verfolgen.“
* pm: Krug-Energie GmbH & Co. KG