Immer happy: Marburger Projekt gewann 2.000 Euro

„Happy“ hat beim Startup Weekend Mittelhessen gewonnen . Das Preisgeld von 2.000 Euro geht an eine Gruppe aus Marburg.
Der Gründer-Wettbewerb ging in der Leica Welt in Wetzlar in die achte Runde. Über 130 Teilnehmende und 10 Gründer-Pitches waren am Wochenende dabei. Die Keynote kam von Inne-Gründerin Eirini Rapti.
Mit „Happy“ hat in diesem Jahr eine Medizintechnik-Anwendung den Sieg beim 8. Startup Weekend Mittelhessen geholt. Die Gruppe aus dem Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie in Marburg rund um Team-Kapitän David Adam präsentierte am Sonntag (4. Juni) in der Leica Welt in Wetzlar ihre Entwicklung, die langwierige Medikamenten-Tests an Kleintieren durch wesentlich schnellere Experimente an einzelnen Zellen mit Hilfe von Mikrochips ersetzen soll. Das Regionalmanagement Mittelhessen verlieh den – mit 2.000 Euro dotierten –
Hauptpreis am Ende eines dreitägigen Events. Dabei hatten die rund 130 Teilnehmenden Gelegenheit, Geschäftsideen zu präsentieren und mit der Unterstützung von Mentor*innen für den Pitch vor einer Jury weiterzuentwickeln.
Den zweiten Platz mit einer Prämie von 1.000 Euro belegte das IT-Projekt „Planify: Bake“. Das Gießener Team um „Kapitän“ Ralf Pohl hatte es sich zur Aufgabe gestellt, mit Hilfe von maschinellem Lernen die Ressourcenplanung von Bäckereien zu verbessern, um die Verschwendung von Lebensmitteln zu reduzieren.
Mit gerade erst 17 Jahren konnte Leon Pelikan von der Wetzlarer Goetheschule mit seinem Team die Jury ausreichend überzeugen, um für seine App „Political X Change“ den mit 500 Euro dotierten dritten Platz zu ergattern. Insgesamt hatten vier Schüler in diesem Jahr am Startup Weekend teilgenommen. Das war Grund für das Marburger Pharma-Unternehmen CSL Behring einen Sonderpreis von je 150 Euro für junge Talente zu stiften und dem Quartett zu überreichen.
„Wir zeigen, dass es auch in der oft geschmähten Generation Z junge Leute gibt, die etwas bewegen wollen“, sagte Geschäftsführer Jens Ihle vom Regionalmanagement Mittelhessen. Insgesamt habe das Startup Weekend deutlich gemacht, wie viel Energie und Innovationskraft entstehen kann, wenn Menschen aus unterschiedlichen Disziplinen, mit verschiedenen Perspektiven und Erfahrungswerten zusammenkommen, „um zu inspirieren und Wissen zu teilen“. Er appellierte an alle, die teilgenommen haben, weiterzumachen.
„Wir sind an Eurer Seite und wollen Euch unterstützen“, erklärte er Insgesamt hatten sich 130 Interessierte für das Event angemeldet; über die Hälfte engagierten sich bei den über 20 Ideen, die beim „Pitchfire“ am Freitag (2. Juni) in jeweils 60 Sekunden vorgestellt wurden.
Zehn Projekt-Teams präsentierten der Jury am Sonntag (4. Juni) dann ihre Produktideen. Darunter waren neben den Siegern ein Konzept zur besseren Integration von Fachkräften internationaler Herkunft, eine App zur Verwaltung und zum Schutz der eigenen Daten nicht nur in der Welt der sozialen Medien und ein Gerät, das selektiv Geräusche aus Umweltlärm herausfiltern kann. In der Jury übernahmen Dr. Lars Groenke von der CSL Behring Innovation GmbH, Karim Menn von Neosfer, Hendrik Adam von DIA die.interaktiven, Prof. Alexander Haas von der Justus-Liebig-Universität und Dr. Mandy Pastohr vom Hessischen Wirtschaftsministerium die Aufgabe, Idee und Konzepte der Gründungswilligen zu beurteilen und die drei Sieger zu ermitteln
50 Partner unterstützen das Startup Weekend Mittelhessen. Unter ihnen sind das Wirtschaftsministerium und die Hessen Trade & Invest GmbH (HTAI), aber auch Optik-Hersteller Schneider, Leitz Park Marketing und CSL Behring.
Dr. Pastohr, die als Abteilungsleiterin im Ministerium für Gründungen, Startups und Mittelstand zuständig ist, betonte am Freitag zum Auftakt der Veranstaltung den Willen der Landesregierung, Gründer*innen zu unterstützen. Für 2023 und 2024 seien 25 Millionen Euro für die Startup-Förderung bereitgestellt worden. Das ist „so viel wie noch nie zuvor“.
Zusätzlich unterstützten Fonds mit mehreren hundert Millionen Euro Unternehmen bei der Entwicklung neuer Produkte. Geraldine Pfeffere vom Gastgeber, der Leitz Park Marketing GmbH, ermutigte die Anwesenden, sich „von dem Ort inspirieren zu lassen“, der eng mit der Entwicklung der ersten Kleinbild-Kamera verbunden sei und damit ein Zeichen für Innovation und Mut gesetzt habe.
Eine Keynote-Rede gab dem Event am Freitag (2. Juni) den Auftaktschwung: „Entrepreneurship ist ein Sport“, sagte Gründerin Eirini Rapti von „Inne“ in ihrem sehr persönlichen Beitrag. Es erfordere Ausdauer, Training und auch Erholungsphasen, sagte Rapti, die diese Erkenntnis mit ihren eigenen Erfahrungen als Gründerin untermauerte: „Ich lebte das Leben einer Athletin.“
Dabei beschrieb sie eine Reise als Gründerin, die sie physisch und mental an ihre Grenzen brachte. „Das ist die Realität von Entrepreneurship“, bestätigte anschließend auch Co-Gründerin Corinna Haas von der Inga GmbH bevor sie den Startup-Willigen in ihrer Präsentation fachliche Tipps zum Aufbau eines funktionierenden Geschäftsmodells gab: „Überlegt es Euch gut; ich würde es aber immer wieder so machen.“ Das Regionalmanagement Mittelhessen stärkt und vermarktet den Wirtschafts-
und Hochschulstandort in der Mitte von Hessen. Der Schulterschluss aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ist in den Themenfeldern Infrastruktur, Bildung und Fachkräfte sowie Forschung und Innovation tätig. In der Regionalmanagement Mittelhessen GmbH haben sich alle Handwerkskammern, Hochschulen, Industrie- und Handelskammern, Landkreise und die vier großen Städte mit dem Verein Mittelhessen zusammengetan, um Strategien für die Region zu planen und Projekte gemeinsam umzusetzen.

* pm: Regionalmanagement Mittelhessen

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