Die Stadt Marburg spendet zwei Feuerwehrautos in die Ukraine. Feuerwehrleute haben die Fahrzeuge selbst übergeben.
Nach monatelanger Vorbereitung sind acht Feuerwehrleute der Universitätsstadt Marburg aufgebrochen, um Spenden an eine – durch den Krieg betroffene – Stadt in der Ukraine persönlich zu überbringen. Sie reisten an die polnisch-ukrainische Grenze, an der zwei Feuerwehrautos an Feuerwehrkamerad*innen aus Mykolajiw übergeben wurden.
„An dieser Aktion zeigt sich wieder deutlich, wie viel Engagement die Menschen in unserer Stadt auszeichnet und mit wie viel Herzblut sie sich für ihre Mitmenschen einbringen“, sagte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies vor der Abfahrt der Feuerwehrleute an die polnisch-ukrainische Grenze. Die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die Mitarbeitenden der Stadtverwaltung und viele weitere Beteiligte haben gemeinsam daran gearbeitet, diese besondere Spendenaktion möglich zu machen.
Die Idee zur Spende des Löschfahrzeugs und des Tanklöschzugs war Ende 2022 entstanden, als entschieden wurde, die beiden Modelle auszusondern. Statt die Fahrzeuge – wie üblich – zu versteigern, schlugen Mitglieder des Ersten Zugs der Freiwilligen Feuerwehr Marburg Mitte vor, die Fahrzeuge an eine ukrainische Stadt zu spenden, die dafür noch Verwendung hat. Den Kontakt zur ukrainischen Stadt Mykolajiw war über einen ukrainischen Angehörigen der Marburger Freiwilligen Feuerwehr zustande gekommen.
Die Vorbereitung nahm noch ein bisschen Zeit im Anspruch: Eine Arbeitsgruppe von 10 Mitgliedern des Ersten Zuges der Freiwilligen Feuerwehr Marburg-Mitte steckte etwa 200 Arbeitsstunden in die Aktion. Dazu kam noch die Arbeit des Fachdienstes Brandschutz mit seinen Fachwerkstätten.
Auch andere Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Marburg helfen der Ukraine in unterschiedlicher Form. Den Feuerwehrangehörigen ist es gelungen, die Fahrzeuge noch feuerwehrtechnisch zu beladen und weitere Spenden zu sammeln: Eine große Menge an Ausrüstung – beispielsweise Stromerzeuger, Beleuchtungssätze, Feuerschutzkleidung, Erste Hilfe Material, medizinische Ausrüstung und Funktechnik – wurden nun ebenfalls an die Grenze transportiert.
Die Spenden kamen durch die Unterstützung verschiedener Beteiligter zusammen. Die Stadt Marburg hat sich mit dem Fachdienst Brandschutz mit der Bereitstellung der Beladungsgegenstände und der Überprüfung der gespendeten Atemschutzgeräte und Masken beteiligt. Von der Freiwilligen Feuerwehr Immenhausen aus dem Landkreis Kassel kamen Atemschutzgeräte, von der Freiwilligen Feuerwehr Münchhausen feuerwehrtechnische Beladung und Funktechnik.
Die Freiwillige Feuerwehr Elz aus dem Landkreis Limburg-Weilburg spendete Stromerzeuger mit Zubehör, die Feuerwehr Frankenberg an der Eder (Funktechnik) und die Werkfeuerwehr der Behringwerke (feuerwehrtechnische Beladung und von medizinisches Material) haben sich ebenfalls mit Spenden beteiligt. Die Firma Siebdruck Uth hat die Beklebung der Fahrzeuge übernommen.
Die Fahrzeuge wurden an die polnisch-ukrainische Grenze gefahren. Die restlichen Kilometer nach Mykolajiw in der südlichen Ukraine übernahmen ukrainische Feuerwehrleute.
* pm: Stadt Marburg