Einigung mit Spies: Keine Klebeaktion mehr in Marburg

Die „Letzte Generation“ und Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies fordern einen Bürgerrat. Er soll Lösungen für mehr Klimaschutz ausarbeiten.
Nach Hannover und Tübingen folgt nun die Universitätsstadt Marburg als die dritte Stadt, die sich öffentlich hinter die Forderungen der Letzten Generation stellt. In einem Brief an Bundeskanzler Olaf Scholz sowie die Fraktionsvorsitzenden im Deutschen Bundestag bringt OberbürgermeisterDr. Thomas Spies seine Unterstützung für die Forderungen der Letzten Generation zum Ausdruck.
Zuletzt war es mehrfach zu Protesten in Marburg gekommen. Das Schreiben des Oberbürgermeisters ist nun Ergebnis von Gesprächen, die am Freitag (3. März) Oberbürgermeister Spies zusammen mit seinem Referenten Philipp Höhn und Vertreter:innen der Letzten Generation führte.
„Ich unterstütze die Forderung nach einem Bürger*innenrat, in dem repräsentativ und zufällig ausgewählte Bürger*innen die Frage beraten, wie wir in Deutschland Nullemissionen bis 2030 erreichen“, schrieb Spies in seinem Brief. Auch der Forderung nach einem bundesweiten dauerhaften 9? –
Ticket schließe er sich „nachdrücklich“ an. Spies machte klar, dass er eine Antwort auf sein Schreiben erwartet.
Warum er es für notwendig hält, diesen Brief an die Bundespolitik zu richten, begründet der Oberbürgermeister unter anderem so: „Viele Menschen treibt um, dass damit [verfehlen der Klimaneutralität 2030] das Erreichen existenzbedrohender Kipppunkte im Klimawandel droht. Regelmäßig kommen Bürger*innen jeden Alters auf mich […] zu, die deshalb ernste Sorgen vor unserer und der Zukunft ihrer Kinder und Enkel haben.“
Solvig Schinköthe von der „Letzten Generation“ lobte die erfolgreichen Gespräche: „Wir freuen uns sehr, dass nach Hannover und Tübingen jetzt auch in Marburg unser Protest von Erfolg gekrönt ist.“ Die 40-jährige Mutter von vier Kindern ist Sprecherin der „Letzten Generation“.
„Dass innerhalb von so kurzer Zeit nun schon aus drei Städten Forderungen nach einem Gesellschaftsrat für Null-Emissionen bis 2030 bei der Bundespolitik einlangen, zeigt auch, wie breit die Zustimmung für solch einen Gesellschaftsrat im Land ist“, erklärte Schinköthe. „Wir freuen uns, jetzt eine Einstellung der Proteste in Marburg verkünden zu können und blicken so wie auch der Oberbürgermeister der Antwort des Bundeskanzlers mit Spannung entgegen.“ Die „Letzte Generation“ hat mit der Stadt Marburg vereinbart, keine weiteren Proteste im Stadtgebiet durchzuführen.

* pm: Die Letzte Generation Südwest

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