Erneut hat in Marburg eine Aktion der „Letzten Generation“ stattgefunden. Ab 7.30 Uhr blockierten vier Menschen die Straße „Am Krekel“.
Vier entschlossene Menschen, die ihre Verantwortung als „Letzte Generation“ vor den Kipppunkten nicht länger ausblenden können, blockierten erneut friedlich den Verkehr in Marburg. Sie saßen abetwa 7.30 Uhr auf der Straße „am Krekel“. Sie forderten die Einberufung eines Gesellschaftsrates, der durch die Erarbeitung von mehrheitsfähigen Maßnahmen dabei hilft, Deutschland aus der aktuellen tiefen gesellschaftlichen Krise herauszuführen.
Sprecherin Aimée van Baalen von der „Letzten Generation“ erläuterte die Forderung nach einem Gesellschaftsrat: „Es wird immer offensichtlicher, dass es der Regierung unter dem Einfluss der reichsten 1% nicht gelingt, die Interessen der Bevölkerung zu schützen. Wir, die 99%, sind aber darauf angewiesen, dass endlich gehandelt wird! Denn noch haben wir die Chance, aus der Zerstörung auszusteigen mit einem Plan, der von Bürger*innen entwickelt, von der Gesellschaft getragen und von der Politik verwirklicht wird.“
Die17-jährige Ginny erklärte ihren Protest: „Während hier in Deutschland fossile Rohstoffe verbrannt werden, sterben im globalen Süden Tausende Menschen in Fluten, an Hunger und Hitze. Laut der Wissenschaft haben wir nur noch wenige Jahre um von diesem zerstörerischen Kurs wegzukommen und den absoluten Klimakollaps zu verhindern. Liebe Bundesregierung, ich bitte Sie mir ein Leben zu ermöglichen, das man als solches bezeichnen kann.“
Der 23-jährige Infrastrukturmanagement-Student Max Seimetz ergänzte: „Mein Traum ist es in die Stadtplanung zu gehen. Doch jetzt sitze ich hier, um unsere Lebensgrundlagen und die Artenvielfalt zu erhalten – weil es viele andere nicht tun. Ich habe eine große Angst vor einer ungewissen Zukunft mit nicht vorhersehbaren Folgen für Frieden und Demokratie. Deswegen müssen wir den Protest fortführen – in jeder Stadt, in jedem Dorf.“
Die Blockade wurde innerhalb von Sekunden von der Polizei unterbunden. Im Anschluss wurden die Protestierenden vor Ort durchsucht. Bereits am Montag (20. Februar) standen mehrere Protestierende im Anschluss an den Rosenmontagszug beim Marktbrunnen und luden Marburgerinnen und Marburger zu den nächsten „Krisensitzungen“ in Marburg am Mittwoch (22. Februar) in der „Wegwarte“ im Schwanhof an der Schwanallee
ab 19 Uhr und am Samstag (25. Februar) um 12 Uhr in der Galerie JPG an der Weidenhäuser Straße ein.
* pm: Die Letzte Generation Südwest
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