Mehr Ruhelose: Vier Friedensdemos bei Scholz-Besuch

Bundeskanzler Olaf Scholz kommt am Donnerstag (2. Februar) nach Marburg. Mehrere Demonstrationen wenden sich an diesem Tag gegen Rüstungsprojekte und Waffenlieferungen.
Zu Friedensdemonstrationen am Donnerstag (2. Februar) in Marburg haben mehrere Organisationen aufgerufen. Anlass ist der Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz, der wenige Tage zuvor beschlossen hatte, dass Deutschland Kampfpanzer in das Kriegsgebiet in die Ukraine liefern soll. Dagegen regt sich Widerstand.
Am Nachmittag ist Scholz im Erwin-Piscator-Haus (EPH) an der Biegenstraße, wo er an einer Sondersitzung des Kinder- und Jugendparlaments (KiJuPa) teilnimmt. Die Gruppe „Weiterdenken-Marburg“ hat vor der Stadthalle von 13.30 bis 14.30 Uhr eine Kundgebung unter dem Motto „Frieden schaffen – ohne Waffen! Nein zu Panzer-Lieferungen! Ja zur Diplomatie!“ angemeldet. In ihrem Statement argumentiert die Gruppe, dass auch durch noch mehr westliche Waffen die von der Ukrainischen Regierung angestrebten Ziele nicht erreichbar seien.
Stattdessen sei zu befürchten, dass Russland mit einer weiteren Eskalation seiner Kriegsführung reagiert. In dem Statement heißt es: „Es [die Panzer-Lieferungen] ändert also nichts am Ergebnis, nur an der Anzahl der Menschen – vor allem Zivilisten und Kinder -, die der Westen bis zur Verhandlungslösung in den Tod schickt.“ Mit dieser Einschätzung ist die rechtspopulistische Marburger Gruppe anscheinend nicht allein.
Ab 14.30 Uhr ist vor dem EPH eine weitere Kundgebung angekündigt, die von der Linken Kreistagsfraktionsvorsitzenden Anna Hofmann angemeldet wurde. Der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) hat unter dem Motto „Flip the Switch – 100 Mrd für die Jugend!“ eine Demonstration angekündigt, die mit einer Auftaktkundgebung am Hauptbahnhof beginnen soll. Er fordert, dass die 100 Rüstungs-Milliarden stattdessen dafür ausgegeben werden sollen, dass jeder sich Bildung leisten kann.
Auch das Marburger Friedensbündnis „Nein zum Krieg!“ hat sich diesem Aufruf angeschlossen. Es fordert „Verhandeln statt Schießen!“ und „Abrüsten statt Aufrüsten“.
Am Abend ist Bundeskanzler Scholz zu einem „Bürgerdialog“ im Lokschuppen. Aus 650 Bewerbungen hat die Lokalpresse 150 Teilnehmende für die 90-Minuten-Veranstaltung ausgewählt. Ob die Moderatoren Fragesteller zu Wort kommen lassen, die sich kritisch zu den Waffenlieferungen äußern, bleibt nach Meinung von Dr. Frank Michler von „Weiterdenken-Marburg“ abzuwarten.
Um ihrer Forderung nach einem Stopp der Panzer-Lieferungen und einem Beginn von Friedensverhandlungen Gehör zu verschaffen, hat „Weiterdenken-Marburg“ von 17 bis 19 Uhr eine Kundgebung in der Nähe des Lokschuppens angemeldet. Sie soll am unteren Ende der Rudolph-Bultmann-Straße bei der Einmündung in den Krummbogen stattfinden. Bei sehr großer Teilnehmerzahl kann die Versammlungsfläche in den Ludwig-Schüler-Park ausgedehnt werden.

* pm: Weiterdenken-Marburg

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