Einen Liederabend für Hörbeeinträchtigte und Hörende veranstalten die „Marburger Schlosskonzerte“ am Samstag (1. Oktober). Das barrierefreie Konzert findet im Fürstensaal des Landgrafenschlosses statt.
erstmalig findet in Marburg ein Konzert für Gehörlose, Hörbehinderte und Hörende statt; dabei werden Kompositionen von Gustav Jenner und von Alexander Friedrich, dem von Geburt an stark sehbehinderte Landgrafen, der seine Kompositionen in Braille-Notenschrift aufzeichnete, von einer Sängerin und fünf Instrumentalmusikern vorgetragen und von einer Musikgebärderin begleitet. Wetere Informationen zum Programm finden Interessierte unter www.marburger-schlosskonzerte.de.
Das Programmheft wird in Braille-Blindenschrift sowie als barrierefreie Textdatei zur Verfügung gestellt. Erhältlich ist es auch per Mail an barrierefrei@marburger-schlosskonzerte.de. Des Weiteren liegen Programmblätter in Leichter Sprache aus.
Bei Erwerb der entsprechenden Kartenkategorie im Vorverkauf wird ein Transfer vom Cineplex Marburg oder dem Georg-Gaßmann-Stadion zum Konzertort und zurück für insgesamt 5 ? bereitgestellt. Der Termin ist Samstag (1. Oktober) um 19:00 Uhr im Fürstensaal des Landgrafenschlosses.
Die Sängerin Sibylla Rubens und das Cyprian Ensemble aus Freiburg musizieren gemeinsam. Julia Schulenburg gebärdet die Musik.
Auf dem Programm stehen Kompositionen von Alexander Friedrich Landgraf von Hessen (1863-1945) und Gustav Jenner (1865-1920). Beide Komponisten hatten ein enges Verhältnis zur Universitätsstadt Marburg und beide fühlten sich in ihrem kompositorischen Wirken Johannes Brahms verpflichtet.
Während Jenners Bedeutung für Marburg nicht zuletzt dank der Arbeiten des Hessischen Musikarchivs – angesiedelt an der Philipps-Universität – ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gedrungen ist, kennt kaum jemand das musikalische Werk Alexander Friedrichs von Hessen. Der von Geburt an stark sehbehinderte Landgraf studierte in Marburg und schrieb seine Kompositionen in der Braille-Notenschrift nieder. Er liebte Musik und Kunst und war ein Förderer der Musik der Romantik und der Moderne.
Zwei dem Konzert vorangehende Kurzvorträge von Uwe Henkhaus vom Hessischen Musikarchiv)über das Schaffen Gustav Jenners und Dr. Ralph Philipp Ziegler vom Kulturamt der Stadt Offenbach über das musikalische Werk des Landgrafen – werden in DGS gedolmetscht. Die Sopranistin Sibylla Rubens ist eine der profiliertesten Sängerinnen Deutschlands im Konzert-, Lied- und Opernfach. Ihre zu Herzen gehende Stimme, eine natürliche Ausstrahlung und die einfühlsame Perfektion, mit der sie sich ihr breit gefächertes Repertoire erarbeitet, machen Sibylla Rubens zu einem gefragten Gast im In- und Ausland.
Mit dem Cyprian Ensemble Freiburg – bestehend aus Johannes Blumenröther (Violine), Dorothea Funk (Viola), Tomohisa Jano (Violoncello), Marc Noetzel (Horn) und Carl-Martin Buttgereit (Klavier) – präsentiert Sibylla Rubens ausgewählte Werke der beiden Marburger Komponisten.
Die Musikvermittlerin Julia Schulenburg von der Neuen Philharmonie Westfalen hat sich durch die einzigartige Kombination ihrer Studienabschlüsse Dipl. Rhythmik/Musik und Bewegung und B.A. Gebärdensprachen auf künstlerische Vermittlungsangebote für Menschen mit Hörschädigung spezialisiert. Sie verwandelt „das Hörbare der Musik (.) in eine visuelle Choreografie. Eine neue künstlerische Ebene entsteht, die nicht nur Hörgeschädigten, sondern auch Hörenden ein besonderes Musikerlebnis schafft.“
Gefördert wird das Konzert vom Jubiläumsprogramm „Marburg800“ und der Aktion Mensch (AM). Zu allen Konzerten werden Programmhefte in Braille-Blindenschrift sowie als barrierefreie Textdatei zur Verfügung gestellt. Des Weiteren liegen Programmblätter in Leichter Sprache aus.
Die Umluftanlage des Fürstensaales ist nicht Corona-konform. Daher empfehlen die Verasstalter das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes auch auf dem Platz.
* pm: Marburger Schlosskonzerte