Für Frauen: Notruf schützt vor Gewalt

die Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel hat sich am Freitag (26. August) über die Arbeit des Frauennotrufs Marburg informiert. Begleitet wurde sie von Stephanie Theiss.
Im Rahmen ihrer Sommertour war Brünnel als Sprecherin für Frauen und Inklusion der Grünen Landtagsfraktion am Freitag (26. August) zu Besuch beim Frauennotruf Marburg. Dabei handelt es sich um einer Anlaufund Fachberatungsstelle bei Vergewaltigung, Belästigung und Stalking.
„Wir bieten Frauen mit und ohne Behinderung, mit Flucht- und Migrationshintergrund sowie trans und lesbischen Frauen unsere Unterstützung an“, erklärten die Mitarbeitenden des Frauennotrufs. „Mit unserer Vielzahl an Beratungs-, Begleitungs- und Präventionsangeboten sowie Sensibilisierungskampagnen sind wir breit aufgestellt, sodass wir alle Frauen die Hilfe zukommen lassen können, die sie benötigen.“
2022 stehen in Hessen 2,4 Millionen Euro für Frauenberatungsstellen, Frauennotrufe und Interventionsstellen bereit, weitere 2 Millionen Euro dienen dem Ausbau der Personalkapazitäten, um den Mehrbedarf zu begegnen, der durch den Ausbau der Plätze resultiert.
„Insgesamt unterstützen wir das Frauenschutzsystem und den Kinderschutz mit rund 10 Millionen Euro, um eine flächendeckende Versorgung sicherstellen zu können“, berichtete Brünnel. So unterstützt das Hessische Ministerium für Soziales und Integration auch den Frauennotruf Marburg und fördert die hier angedockten Projekte „Hessen gegen Ehrgewalt – 2 Regionen Modell“, „Vielfalt im ländlichen Raum“, „Alle gegen K.O.-Tropfen“ und „Beratung für mich! Beratung vor Ort! Pro-aktive Beratung für Frauen und Mädchen mit Behinderungen“. Insgesamt stehen für das inklusive Projekt bis Ende 2022 19.700 Euro bereit.
„Frauen mit Behinderungen erfahren 2 bis 3 Mal mehr Gewalt als Frauen ohne Behinderungen“, erklärte Brünnel. „Deshalb brauchen wir barrierearme und bedarfsgerechte Unterstützungsmöglichkeiten, damit wir diese Zielgruppe besser erreichen können.
Da Marburg bereits in dem Vorgängerprojekt in diesem Bereich viele Erfahrungen sammeln konnte, sei es hier gut verortet. Der Frauennotruf möchte seine Erfahrungen an andere Anlaufstellen im Gewaltschutz weitergeben und dadurch hessenweit die Beratungs- und Unterstützungslandschaft für Frauen mit Behinderungen besser zugänglich machen.
Die Mitarbeitenden des Frauennotrufs setzen sich für eine finanzielle Absicherung der Beratungsarbeit ein, damit ein gut ausgebautes Versorgungssystem in Hessen langfristig gesichert ist. „Damit dies auch vor Ort gelingt, muss der Landkreis Marburg-Biedenkopf zukünftig seine Anstrengungen in dem Bereich des Gewaltschutzes und der Gewaltprävention verstärken“, sagte Fraktionsvorsitzende Stephanie Theiss von den Grünen im Kreistag.
Neben dem Land Hessen finanziert die Universitätsstadt Marburg den größten Teil der Präventions- und Beratungsstrukturen. Die Große Koalition im Kreis sieht sich nicht in der Verantwortung die Versorgungssituation auch im Ländlichen Raum sicherzustellen. „Wir Grüne werden daher auch dieses Jahr wieder Anträge an den Haushalt 2023 stellen“, fügte Theiss hinzu.

* pm: Die Grünen Marburg-Biedenkopf

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