Für Fotos: Kunstausstellung zu Brutalismus am Rudolphsplatz

Fotografien zur Brutalismus-Architektur in Marburg zeigt Susanne Saker. Ab Donnerstag (02. Juni) werden sie am Rudolphsplatz ausgestellt.

Die experimentelle Ausstellung „Marburg brutal“ findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kunst.Labor.Stadt.Platz“ zum Stadtjubiläum „Marburg800“ statt. Die Fotografie-Drucke werden direkt mit Makulaturkleister auf die Betonoberflächen rund um den Rudolphsplatz aufgetragen. So verbinden sie den Platz mit anderen Marburger Bauten aus Beton.

Am Donnerstag (02. Juni) um 18 Uhr findet die Eröffnung mit der Künstlerin statt. Bereits ab 14 Uhr gibt es Mitmachkunst von Matthias Schamp.

Gerade „Betonmonster“ sind es, auf die sich die Marburger Fotografin Saker seit 2016 spezialisiert: „Mich fasziniert die Geometrie dieser Gebäude und dass sie durch die Fotografie eine ganz eigene Ästhetik entwickeln“.

Die Fotografien wollen die skulpturalen Qualitäten solcher Bauten zugänglich machen. Die Ausstellung ist öffentlich und barrierearm.

Sakers Motive richten den Blick auf die Ästhetik der Gestaltung in Beton. Dazu gehört der Campus im Marburger Bausystem, das Hochschulrechenzentrum und das Fernheizwerk, das pagodenförmige Hörsaalgebäude auf den Lahnbergen, sowie das ehemalige Postgebäude an der Zimmermannstraße. Die Fotografin beschäftigt sich mit Form und Material der Gebäude sowie mit Veränderung und Verwitterung.

Saker lebt und arbeitet in Marburg. Mit ihrer Kamera ist sie weltweit auf der Suche nach Ansichten ungewöhnlicher Architektur, Streetart und Alltagskultur. Ihre Beobachtungen teilt sie auf dem Instagramkanal @brutal_marburg. Für „Marburg800“ wird im Juli auch ein Bildband erscheinen.

Bereits am Nachmittag lädt Schamp zum Mitmachen bei „Mythos Grill“ ein. Die Besuchenden verwandeln zusammen mit ihm Kartoffeln in Kunstwerke. Bevorzugte Vorbilder dafür sind die Baukörper von „Marburg brutal“.

In seiner Form der künstlerischen Forschung befragt Schamp vor allem Dinge, Situationen und Narrativen, die er am Rande des Alltags aufliest. „Der Mythos-Grill ist eine imaginäre Pommesbude“, verrät Schamp. Am Donnerstag (3. Juni) und am Freitag (4. Juni) von 14 bis 20 Uhr kann man ihn am Rudolphsplatz antreffen.

Schamp ist Philosoph, seine bevorzugten Erkenntniswerkzeuge sind die Mittel der Kunst. Er hat Kunstgeschichte und Philosophie studiert und arbeitet als Künstler und Kurator, er zeichnet Comics und produziert Hörspiele, ist Schriftsteller und Theoretiker. Immer geht es darum, sich schöpferisch-reflektierend mit der Welt auseinanderzusetzen.

Kunst.Labor.Stadt.Platz ist eine Projekt- und Veranstaltungsreihe, die am Rudolphsplatz im Rahmen des Stadtjubiläumsschwerpunktes „Marburg erfinden“ von der AG Kunst initiiert wurde. Die AG ist ein Zusammenschluss von Marburger Kunstprojekten und Institutionen, unter anderem des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK), der FotoCommunityMarburg, des Instituts für Bildende Kunst, des Marburger Kunstvereins und des Museums für Kunst und Kulturgeschichte mit dem Fachdienst Kultur der Stadt Marburg.

*pm: Stadt Marburg

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