Erneut gab es am Dienstag (8. August) mindestens einen Anruf eines falschen Polizeibeamten. Der kurz nach 22 Uhr angerufene Mann blieb allerdings ohne Schaden.
„Wenn die 110 im Display erscheint, ist definitiv nicht die Polizei am anderen Ende der Leitung, sondern mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein Betrüger“, warnte Polizeisprecher Martin Ahlich. Man sollte gar nicht erst abheben oder gleich wieder auflegen.
Der falsche Polizist hatte in akzentfreiem Deutsch behauptet, dass er wegen bei einem Festgenommenen gefundenen Dokumenten anrufe. Alles deute auf einen bevorstehenden Einbruch hin, erklärte der Anrufer.
Danach riss das Gespräch glücklicherweise ab. Anschließend kam es auch zu keiner weiteren Verbindung.
So oder ähnlich beginnen oft die Geschichten der angeblichen Polizeibeamten am Telefon. Dann folgen verschlüsselte oder ganz offen vorgetragene Anfragen nach Wertsachen, Bargeld, Bildern, und Schmuck, die man dann „zur Sicherheit“ am besten dem „zufällig vor der Tür stehenden Beamten“ oder dem „Beamten, den ich gleich vorbeischicke“, zur Verwahrung übergeben sollte.
„Das ist natürlich erlogen und erfunden“ stellte Ahlich klar. „Die Polizei und auch sonst kein seriöses Unternehmen würde so vorgehen.“
Die Polizei ruft nie mit der Telefonnummer 110 irgendwo an. Sie erfragt am Telefon weder offen noch verklausuliert nach persönlichen Daten oder dem Vorhandensein von Wertsachen. Die Polizei holt diese Wertgegenstände definitiv nicht ab.
Ahlich rät zu Vorsicht, wenn im Display die 110 erscheint. Gleiches gilt, wenn der Anrufer Druck ausübt. Vorsicht ist auch geboten, wenn nach persönlichen oder finanziellen Verhältnissen gefragt und zur Übergabe von Wertsachen aufgefordert wird.
* pm: Polizei Marburg