Ein neues Netzwerk stärkt die Wissenschaftskommunikation an hessischen Universitäten. Das Land fördert das Projekt mit 1,25 Millionen Euro bis 2025.
Mit wissenschaftlichen Podcasts in den Streaming-Trends und Forschenden, die sich per „Social Media“ zu Wort melden, hat Wissenschaftskommunikation in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. Die fünf hessischen Universitäten wollen nun ein gemeinsames Netzwerk zur Stärkung der Wissenschaftskommunikation aufbauen. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) unterstützt sie dabei im Zeitraum von 2022 bis 2025 mit 1,25 Millionen Euro aus dem „Innovations- und Strukturentwicklungsbudget“.
Die Federführung für das Netzwerk übernimmt die Universität Kassel. Neben ihr gehören auch die Goethe-Universität Frankfurt, die Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU), die TU Darmstadt und die Philipps-Universität zum neuen Netzwerk.
„Angstmacherei, Manipulation und Lügen schwächen unser aller Immunsystem, die Stärke unserer Demokratie“, erklärte Wissenschaftsministerin Angela Dorn. „Wissen ist dafür der beste Impfstoff – in Form von klaren Fakten, verständlich erklärt. Die Gesellschaft muss verstehen, wie Wissenschaft funktioniert; gleichzeitig müssen Forschende wissen, wie sie ihre Erkenntnisse aus der Forschung so in die Öffentlichkeit transportieren, dass möglichst keine Missverständnisse entstehen.“
Die Marburger Ministerin ergänzte: „Ihre Präsenz in den sozialen Netzwerken und Medien wird durch die Digitalisierung und durch die Corona-Pandemie stärker wahrgenommen und bewertet. Ziel des Netzwerkes ist, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler darin zu unterstützen, sich in wichtige gesellschaftliche Themen einzubringen, und ihnen dafür klare Instrumente an die Hand zu geben. Damit stärken wir den Wissenschaftsstandort Hessen und bauen dauerhafte Strukturen für eine erfolgreiche Wissenschaftskommunikation auf.“
Das Netzwerk richtet sich an Professorinnen, Professoren und hoch qualifizierte Forschende aus den Profilbereichen und gesellschaftlich relevanten Forschungsschwerpunkten der teilnehmenden Universitäten. Sie werden durch passgenaue Trainings darin unterstützt, ihre herausragende Forschung in unterschiedlichen Settings und Formaten sichtbar in der Öffentlichkeit zu präsentieren und Unsicherheiten im Umgang mit verschiedenen – vor allem audiovisuellen – Medien zu verringern.
Das Projektvorhaben kann je nach Schwerpunktsetzung durch die Kommunikationsabteilungen der Universitäten verschiedene Arbeitspakete und Bausteine umfassen: In Medientrainings lernen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beispielsweise, wie man ein Interview gibt, sich vor der Kamera und auf Social Media präsentiert oder einen eigenen Blog aufbaut.
Im Fokus des Netzwerkaufbaus stehen Workshops zur Wissenschaftskommunikation. Dabei können Trends und Entwicklungen beispielsweise bei der lokalen Berichterstattung, bei Fernsehsendern, auf Social Media und auf Webseiten oder im Kontext politischer Kampagnen identifiziert und eingeordnet werden.
Durch die Teilnahme bekannter Persönlichkeiten an den Workshops wird das Projektvorhaben sichtbarer. Zugleich können die Hochschulen für eine bessere Medien-Qualifizierung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern werben. Bei Netzwerktreffen tauschen sich die Forschenden aus und entwickeln aus ihren individuellen Erfahrungen gemeinsame strategische Ansätze und Strukturen für eine hochschulübergreifende Zusammenarbeit in der Wissenschaftskommunikation.
Das Innovations- und Strukturentwicklungsbudget ist Teil des Hessischen Hochschulpaktes. Mit ihm stellt das Land Hessen 83 Millionen Euro für besondere Vorhaben zur Stärkung der Innovationsfähigkeit und der Strukturentwicklung bereit insbesondere für hochschulübergreifende Projekte.
* pm: Hessisches Ministerium für Wissenschaft und Kunst