Betrüblich: Betrüger erbeuteten 40.000 Euro

Trotz wiederholter Warnungen waren falsche Polizeibeamte erneut erfolgreich. In Marburg erbeuteten sie durch einen Schockanruf einen fünfstelligen Geldbetrag.
Aus aktuellem Anlass warnte die Polizei am Dienstag (22. März) und Mittwoch (23. März) in ganz Mittelhessen auf allen Kanälen und Informationswegen, die sie hat vor Betrügern am Telefon. Es gab Pressemeldungen, Infos über die Sozialen Medien und sogar über die App „HessenWarn“.
Trotzdem hieß es am Donnerstag (24. März) in den polizeilichen Lageinformationen: “ Falsche Polizeibeamte erbeuten mit Schockanruf 40.000 Euro in Marburg – Falsche Polizeibeamte erbeuten mit Schockanruf 11.000 Euro in Dillenburg und lotsen Opfer zur Geldübergabe bis nach Marburg – Fast 2000 Euro Schaden durch falsche WhatsApp Nachricht“.
Das zeigt einmal mehr wie notwendig und wichtig weiterhin möglichst frühzeitige Informationen aus aktuellen Anlässen sind, wie wichtig die Weiterverbreitung der Infos im aktuellen Fall sind, um eine möglichst großflächige Sensibilisierung zu erreichen und dass jeder seine Angehörigen, Freunde oder Bekannten über die Maschen der Betrüger informieren und am besten noch Verhaltensweisen bei unerwarteten Anrufen oder Nachrichten zum Beispiel über „soziale Messenger Dienste“ absprechen sollte.
„Die Polizei erreicht trotz aller Bemühungen leider nicht alle, sodass wir auf die Mithilfe und Unterstützung angewiesen sind“, erklärte Polizeisprecher Martin Ahlich. „Nur wer die Maschen kennt und richtig reagiert, der kann den Betrügern die Tour vermasseln.“
Als oberster Grundsatz gilt: Geht es am Telefon oder in den Nachrichten um Geld, dann ist absolute Vorsicht geboten. Es hilft nur: Auflegen und dann rückversichern, indem man sich selbst, am besten persönlich oder aber in dem man selbst die bekannte Rufnummer wählt mit seiner Tochter, dem Sohn, dem Enkel oder der Enkelin in Verbindung setzt!“
In Marburg und Dillenburg kamen die Betrüger mit der gleichen Masche zum Erfolg: Eine Frau rief an, stellte sich als Polizeibeamtin vor und teilte mit, dass die Tochter in einen schlimmen Unfall verwickelt sei. In Dillenburg ging zudem noch eine vor Weinen kaum verständliche Frau ans Telefon und gab vor, die Tochter zu sein.
Auf die im Gespräch dann geforderten Summen zur Kautionshinterlegung gingen die völlig schockierten Angerufenen dann ein. Wie nachhaltig und perfide die Betrüger dabei vorgehen, zeigt insbesondere der Fall aus Dillenburg. Das in Dillenburg lebende Opfer fuhr extra zur Bank nach Wetzlar und ließ sich anschließend zur Geldübergabe nach Marburg lotsen.
In Friedberg waren andere Betrüger am Werk. Hier kam die WhatsApp Masche zum Einsatz. Betrüger mit „WhatsApp-Masche“ erfolgreich Betroffen und hinterher um knapp 2.000 Euro ärmer war eine 63-Jährige Frau.
Sie erhielt gegen 18 Uhr von einer ihr unbekannten Handynummer eine Nachricht über den Messengerdienst „WhatsApp“, von der sie annahm, sie stamme von ihrer Tochter. Angeblich könne die Tochter aufgrund der vermeintlich neuen Rufnummer momentan noch keine Überweisungen via Online-Banking tätigen. Daher bat sie ihre Mutter um Hilfe und die Überweisung zu übernehmen.
In der Annahme, ihrer Tochter zu helfen, machte sie das gern. Erst bei einem Telefonat mit der Tochter am nächsten Morgen flog der Schwindel auf.
In den zurückliegenden Wochen informierte die Polizei bereits mehrfach über diese und ähnliche Formen des Betrugs. Zuletzt geschah das mit der Meldung über neuerliche Schockanrufe am Mittwoch (23. März) und zuvor durch den Bericht von einer Geldübergabe in der Ziegelstraße am Donnerstag (17. März).

* pm: Polizei Marburg

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