Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen sind in der Ukrainehilfe aktiv. Vielerorts sind lokale Hilfen für Geflüchtete angelaufen.
„Wir sehen uns als Christen in besonderer Weise verpflichtet, nach Kräften zu helfen“, sagte Pfarrer Ulrich Biskamp. Er ist der kommissarische Dekan des Kirchenkreises Marburg. „Überall in den Gemeinden sind Menschen bemüht, Nächstenliebe unter Beweis zu stellen und Seelsorge anzubieten“, berichtete er.
In fast allen Gemeinden der Kirchenkreise Marburg und Kirchhain finden schon seit Beginn des Krieges regelmäßig Friedensgebete statt. Kollekten werden für die Ukraine-Hilfe verwendet. Außerdem wird zu Spenden für die Katastrophenhilfe der Diakonie aufgerufen.
Im Bereich der Notfallseelsorge sind Pfarrerinnen und Pfarrer wie auch Ehrenamtliche in Marburg und Dautphetal im Einsatz gewesen. In Marburg hat der Gesamtverband der evangelischen Kirchengemeinden der Stadt seine volle Unterstützung bei Betreuungsangeboten für Kinder und Jugendliche zugesagt. Vom Verband werden dafür finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt.
In der Thomaskirchengemeinde am Richtsberg soll Anfang April eine Betreuungsgruppe für Kinder unter drei Jahren starten. Das „Richtsberg Mobil“ dient bereits als Treffpunkt für Flüchtlinge und Initiativen sowie einmal wöchentlich zur Betreuung von geflüchteten Kindern und Jugendlichen. Die Evangelische Familienbildungsstätte (fbs) ist außerdem damit beschäftigt, das Betreuungsangebot für Jugendliche im Georg-Gaßmann-Stadion zu organisieren.
In den Einrichtungen des Diakonischen Werks Marburg-Biedenkopf sei die Lage bislang noch relativ ruhig gewesen, berichtete Pfarrer Sven Kepper. „Wir rechnen aber damit, dass die Anfragen in den nächsten Tagen und Wochen zunehmen“.
Die beiden Kleiderläden in Marburg und Gladenbach können Geflüchteten aus der Ukraine Kleidung zur Verfügung stellen. Die unabhängige Flüchtlingsberatung des Diakonischen Werks bereitet sich darauf vor, bei Anfragen Unterstützung zu leisten.
Am Montag (21. März) teilte die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck mit, dass sie den regionalen Diakonischen Werken eine Summe von 500.000 Euro für die Ukraine-Hilfe zur Verfügung stellen wird. „Damit wird man auch in Marburg die Beratungskapazitäten hochfahren und praktische Unterstützung leisten können“, hofft Kepper.
Für die lokalen Aktivitäten der Kirchengemeinden sind sowohl Helferinnen und Helfer wie auch Spenden willkommen. Wer sich für die Geflüchteten aus der Ukraine engagieren möchte, kann sich an seine jeweilige Gemeinde wenden. Dringend gesucht sind so gut wie überall Menschen, die dolmetschen können sowohl für die Geflüchteten wie auch für die Helferinnen und Helfer.
* pm: Evangelischer Kirchenkreis Marburg