Die Stadt Marburg sucht dringend Wohnraum für geflüchtete Menschen. Angebote nimmt die Hotline 06421/201-4000 entgegen.
Gut 300 Menschen aus dem Kriegsgebiet haben sich seit letzter Woche bei der Marburger „Ukrainehilfe“ im Georg-Gaßmann-Stadion angemeldet. Zwei Drittel davon konnte die Stadt selbst schon unterbringen. Der Rest wohnt privat.
Nun wird dringend weiterer Wohnraum über die „Ukrainehilfe-Börse“ gesucht. Die Anlaufstelle selbst zieht um, denn: Das Georg-Gaßmann-Stadion wird kurzfristig im Auftrag des Landes Hessen als Notunterkunft mit hunderten Schlafplätzen hergerichtet.
„Dank des großartigen Engagements aller Beteiligten haben wir in den vergangenen Tagen schon sehr viele Ukrainerinnen und Ukrainer aufnehmen, gut unterbringen und versorgen können“, berichtete Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. Wie anderenorts, kommen auch in Marburg hauptsächlich Frauen mit Kindern an.
„Von den gut 300 Personen, die sich bislang bei uns angemeldet haben, waren mehr als 40 Prozent Kinder und Jugendliche und zwar von Neugeborenen bis zu 17-jährigen Mädchen und Jungs“, berichtete Regina Lang vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit, Ordnung und Brandschutz der Stadt Marburg. Etwa zehn Prozent der Menschen sind über 60 Jahre alt; gut 70 Prozent sind Frauen und Mädchen.
Mittlerweile sind die kurzfristig bereitgestellten Unterkünfte der Stadt im ehemaligen Altenheim am Richtsberg, im Freizeitgelände im Stadtwald sowie private Wohnungen und angemietete Hostelzimmer fast voll. Die freien Kapazitäten der Stadt sind im Moment nahezu erschöpft. Wegen des anhaltenden Flüchtlingsstroms von Menschen, die aus der Ukraine flüchten, richtet nun das Land in ganz Hessen kurzfristig Notunterkünfte für viele tausende Menschen ein.
Auch der Katastrophenschutz des Landkreises schafft im Auftrag des Landes Notunterkünfte mit 1.000 Plätzen in Marburg-Biedenkopf auch in Marburg im Georg-Gaßmann-Stadion und in der Sporthalle der Kaufmännischen Schulen. Die städtische „Ukrainehilfe“ mit ihrer Anlaufstelle macht Platz und zieht kurzfristig aus dem Stadion aus. Sie wird sie an einem neuen Ort wiedereröffnen, „sobald wir wieder mehr freie Kapazitäten haben und Unterkünfte in Marburg bereitstellen können“, kündigte Spies an.
Bisher sind schon rund 70 Angebote bei der städtischen „Ukrainehilfe-Börse“ telefonisch, per Mail oder direkt über die Online-Plattform eingegangen. „Wir werden uns nun so schnell wie möglich mit allen in Verbindung setzen und die angebotenen Wohnungen und Zimmer anschauen, bei Bedarf zusätzlich ausstatten und dann belegen. Aber es dauert ein paar Tage, bis wir wieder Menschen in Not unterbringen können“, erklärte Lang.
Die Stadt Marburg bitte deshalb dringend um weitere Wohnungsangebote an die „Ukrainehilfe-Börse“ unter der Telefonnumer 06421/201-4000, montags bis freitags von 9 bis 16 Uhr. oder per Mail an ukrainehilfe@marburg-stadt.de sowie online unter www.marburg.de/ukrainehilfe. Dort können auch alle Privatpersonen, Unternehmen, Vereine, Gruppen und Initiativen Hilfsangebote melden. Egal, ob Sprachkenntnisse, Umzugshilfe, Sachspenden, „wir tragen alle Hilfen zusammen und vermitteln sie bedarfsgerecht weiter“, versprach Spies.
Bis zur Eröffnung einer neuen Anlaufstelle können sich Geflüchtete, die auf den unterschiedlichen Wegen aus dem Kriegsgebiet in der Ukraine in Marburg ankommen, weiter bei der „Ukrainehilfe“ telefonisch und per Mail melden und beraten lassen. Gleiches gilt für alle Helfenden, Verwandte, Freund*innen oder Bekannte, die Menschen aus der Ukraine bei sich untergebracht haben. Wer kurzfristig eine Unterkunft braucht, wendet sich an die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes Hessen an der Rödgener Straße in Gießen unter der Hotline 0641/303-0.
* pm: Stadt Marburg
Pingback: 13 March, 2022 12:33 | Franz-Josef Hanke