Anhalte-Regeln: Wilde Verfolgungsjagd quer durch Marburg

Eine 40 Jahre alte Autofahrerin ließ sich durch die Polizei nicht stoppen. Bei ihrer Fahrt von der Innenstadt bis in den Marburger Süden und zurück missachtete sie sämtliche Anhaltesignale.
Sie ignorierte rote Ampeln, fuhr über Gehwege und überholte vorausfahrende oder querstehende Polizeiautos mal links mal rechts. Vermutlich nur durch die Warnung der verfolgenden Polizeiwagen mit Blaulicht und Sirene passierte nichts Schlimmeres. Als die Frau letztlich vor der Elisabethkirche stoppte, gelang ihre Festnahme.
Bei der 40 Jahre alten Fahrerin ergaben sich keine Hinweise auf einen Drogen- oder Alkoholkonsum, wohl aber auf psychische Probleme. Sie befindet sich mittlerweile in ärztlicher Obhut. Die Polizei bittet etwaige – durch die Fahrweise der Frau gefährdete und bisher nicht bekannte – Fußgänger, Zweirad- oder Autofahrer, sich zu melden.
Am Dienstag (1. März) gegen 20.40 Uhr meldete zunächst ein Zeuge eine verwirrte oder auch unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehende Autofahrerin vor der Kirche Sankt Peter und Paul an der Biegenstraße. Bevor die Polizei eintraf, fuhr die Frau mit ihrem weißen Mazda CX 30 weg.
Unmittelbar danach fiel sie durch ihre Fahrweise und Missachtung aller Ampeln einer Streife der Ordnungspolizei auf, die ihrerseits erneut die Landespolizei informierte. Ab der Schwanallee nahmen dann mehrere Streifenwagen die Verfolgung des – stoisch zwischen 50 und zirka 70 Kilometer pro Stunde fahrenden – Autos auf.
Die Fahrerin ignorierte sämtliche Versuche sie anzuhalten. Sie reagierte nicht auf das Anhaltesignal des Streifenwagens, nicht auf Aufforderungen über den Außenlautsprecher, nicht auf die „Kelle“ und auch nicht auf vorausfahrende, langsamer werdende oder wartende und querstehende Streifenwagen.
Sie überholte oder fuhr an den Sreifenwagen rechts oder links unter Nutzung von Gehwegen und Grünstreifen vorbei. Dabei beschädigte sie einen der Polizeiwagen am Heck und am rechten Außenspiegel. Um weitere Gefährdungen auszuschließen, blieben die Streifenwagen hinter dem Mazda und warnten die anderen Verkehrsteilnehmer durch Blaulicht und Sirene.
Insgesamt ging die Fahrt von der Biegenstraße über den Rudolphsplatz, die Universitätsstraße, Schwanallee, Konrad-Adenauer-Brücke, Frauenbergstraße, Friedrich-Eberte-Straße, Sonnenblickallee und von dort über die Großseelheimer Straße und Schwanallee wieder zurück in die Innenstadt. Die Frau fuhr zuletzt von der Deutschhausstraße in die Ketzerbach, bog von dort nach rechts ab und fuhr entgegen der Fahrtrichtung der Einbahnstraße in die Elisabethstraße.
Vor der Kirche stoppte sie abrupt. Sie verließ ihr Auto und rannte zur Kirche. Auf dem Weg dorthin überwältigte die Polizei die Frau und nahm sie fest.
Bei dem gesamten Geschehen entstand an einem Streifenwagen ein Sachschaden. Ein Polizeibeamter erlitt eine leichte Verletzung.
Von weiteren Verletzten sowie eventuell durch die Fahrweise gefährdeten oder geschädigten Verkehrsteilnehmern hat die Polizei bislang keine Kenntnis. Zeugen oder Betroffene werden gebeten, sich mit der Polizei Marburg in Verbindung zu setzen.

* pm: Polizei Marburg

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