Nicht aufgehalten: Lern-App „MApentiure“ jetzt auch als Buch

Die Lern-App „MApentiure“ gibt es jetzt auch als Buch. Die literarische Spurensuche führt in Hessens Mittelalter.
Wie entkam der hessische Söldner Hans Staden den brasilianischen Kannibalen? Welcher Skandal belastete die Klosterneugründung in Eberbach? Wo entstand das teuerste Buch der Welt? Und welche Streiche spielte Till Eulenspiegel in Marburg?
Antworten auf diese Fragen bietet die Lern-App „MApentiure“, die zu Burgen, Kirchen und anderen Orten führt, zu denen sich literarische Geschichten aus dem Mittelalter erzählen lassen. Die Initiatoren aus der Mediävistik der Philipps-Universität haben die Beiträge der App jetzt in einem Buch versammelt. Das von Nathanael Busch, Anna Hofmann und Julia Josten herausgegebene Buch „Mapentiure Hessen. Auf den Spuren mittelalterlicher Literatur“ ist bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft Darmstadt mit der ISBN 978-3-534-40564-0 erschienen und kostet 20 Euro.
Dieses 200 Seiten starke Buch nimmt die Leserschaft mit auf eine Abenteuerreise, bei der sie sich auf den Spuren der mittelalterlichen Literatur in Hessen bewegen. Germanisten und Germanistinnen führen an 43 Orte – von Helmarshausen im Norden bis nach Neckarsteinach im Süden – und geben Einblicke in die Kultur vergangener Zeiten.
„Oftmals ist den Orten gar nicht anzusehen, in welcher Beziehung sie zur Literaturgeschichte stehen“, bemerkte der Marburger Mediävist Prof. Dr. Nathanael Busch, der das Gemeinschaftswerk angestoßen hat. „Unser Buch beschreibt, welche Pilgerberichte, Heldenlieder, mystischen Traktate und Zaubersprüche mit den mittelalterlichen Stätten verbunden sind.“
Der Sammelband liefert zu jedem Ort mehrere Beiträge: Ein kurzer Text verbindet jeden der Orte mit einem literarischen Werk aus dem Mittelalter und liefert ein Stichwort zum literaturgeschichtlichen Kontext; außerdem gibt es weiterführende Hinweise wie Tipps für Freizeit- und Kulturangebote.
Als Lernorte haben die Autorinnen und Autoren zum Beispiel das Marburger Schloss, Kloster Eberbach oder die Burgruine Steckelberg ausgewählt. Wie gelangen irische Randnotizen nach Mittelhessen? Wo liegt der Brunnen, an dem Siegfried ermordet wurde?
„Lassen Sie sich überraschen von der Vielfalt der Zeugnisse und Ereignisse, die es zu entdecken gibt“, empfahl Busch. Das Buch überträgt die Inhalte der Lern-App „MApentiure“ in die gedruckte Form. Die Lern-App versteht sich als ein Pilotprojekt mobiler Lehre für philologische und geisteswissenschaftliche Fächer.
Für die Inhalte zeichnen Mediävisten und Mediävistinnen hessischer Universitäten verantwortlich. „So profitiert das Projekt nicht nur von stilistischer Textvielfalt, sondern auch von ganz unterschiedlichen Herangehensweisen und Erfahrungen“, versprach Busch.

* pm: Philipps-Universität Marburg

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