Schwierige Aufgaben: Harald Schröder erhielt Goldene Ehrennadel

Harald Schröder hat die „Goldene Ehrennadel“ der Stadt Marburg erhalten. Der Leiter der Straßenverkehrsbehörde geht nach 48 Jahren in den Ruhestand.
Sein ganzes Berufsleben hat Harald Schröder der Stadt Marburg gewidmet: 48 Jahre arbeitete er in der Verwaltung. Zuletzt zeichnete er zwölf Jahre lang für den Straßenverkehr verantwortlich.
Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies hat Schröder zum Abschied in den Ruhestand für seine engagierte Arbeit für die Entwicklung Marburgs mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. „Es zeugt von besonderem Engagement, wenn jemand seiner Arbeitgeberin so langjährig und treu verbunden bleibt wie Harald Schröder“, erklärte Spies. „Für die Stadt ist diese langjährige Zugehörigkeit ein wahrer Schatz; und mit Harald Schröder geht nun enorm viel Erfahrung in den Ruhestand.“
Dennoch blickte Spies zuversichtlich in die Zukunft: „Es ist ein Verlust. Aber wir sind sehr dankbar für die Arbeit, für die Ideen und das Wissen, die Harald Schröder zum Wohle der Bürger*innen eingebracht hat.“ Geprägt hat der 64-jährige Verwaltungsfachwirt insbesondere den Straßenverkehr in Marburg.
Seit 1992 war er im Fachdienst Straßenverkehr. Ab 2003 war er stellvertretender Fachdienstleiter und übernahm 2010 schließlich die Leitung.
„Harald Schröder hat sich 30 Jahre lang intensiv mit einem der umstrittensten Themen in Marburg befasst: mit dem Verkehr“, erläuterte Spies. „Er überzeugte mit seiner ruhigen Art und seinem Fachwissen in einem Bereich, der gerne mal emotional und vor allem kontrovers diskutiert wird.“
Das habe ihm auch die Anerkennung von Menschen eingebracht, deren Vorstellungen und Ideen für den Marburger Straßenverkehr vielleicht nicht so umgesetzt werden konnten. „Von allen Seiten wurde mit Respekt über Sie gesprochen“, berichtete Spies, während er Schröder die Goldene Ehrennadel anheftete.
„Die Zeit in der Straßenverkehrsbehörde war interessant – auch wenn sie nicht immer einfach war“, sagte Schröder rückblickend. Denn nicht alle Interessen habe man beim kontroversen Thema Mobilität immer zusammenbringen können. Dennoch – so betonte der Oberbürgermeister – habe Schröder mit seinem Fachdienst immer Flexibilität und Innovation gezeigt, wenn es darum gegangen sei, im Rahmen der rechtlichen Vorgaben intelligente Lösungen zu finden, die am Interesse der Menschen ausgerichtet seien.
Markierte Fahrradstreifen, die komplexe Ampelschaltung der gesamten Stadt, die Einführung der Fahrrad-Ampel und der App SiBike, die Planung von Verkehrskreiseln und Umleitungen, der Grüne Pfeil, der Bau von Radwegen, sichere Schulwege, eine Kampagne für mehr Miteinander und Rücksicht im Straßenverkehr und ganz aktuell die Mitwirkung an einem gesamtstädtischen Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungskonzept MoVe35 gehörten zum Arbeitsfeld der Straßenverkehrsbehörde unter der bisherigen Leitung von Schröder. Sie war und ist an vielen großen und kleineren Projekten in Marburg intensiv beteiligt, arbeitet daher eng mit der Stadtplanung und dem Tiefbau zusammen.
„Eins der spannendsten Projekte in meiner Zeit in der Straßenverkehrsbehörde war die Sanierung der Weidenhäuser Brücke“, berichtete Schröder. Viele Akteure mussten miteinander abstimmen, wie Umleitungen und alternative Verkehrsführungen aussehen können. „Das schwierigste Projekt war aber der Umbau der Cappeler Kreuzung. Denn es gab keine Alternativrouten, über die man einfach hätte umleiten können“, erläuterte Schröder.
„Der Aufgabenbereich Straßenverkehrsbehörde wird auch in Zukunft nicht langweilig werden. Aber es wird mit guten und kompetenten Mitarbeiter*innen weitergehen“, zeigte sich Schröder sicher. Seine Nachfolge als Leiter des Fachdiensts übernimmt sein bisheriger Stellvertreter Michael Hagenbring.
Schröder kam im August 1974 zur Stadt Marburg – als Auszubildender zum Verwaltungsangestellten. Danach arbeitete er bis 1980 im Sozialamt, unterbrochen von seiner Zeit bei der Bundeswehr. Elf Jahre ging es dann für ihn ins Haupt- und Personalamt, wo Schröder im Wahlamt, dann in der Personalabteilung tätig war – und eine Fortbildung zum Verwaltungsfachwirt machte.

* pm: Stadt Marburg

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