Marburg will eine von 100 klimaneutralen Städten 2030 in Europa werden. Das hat die Stadt am Freitag (28. Januar) angekündigt.
Die Stadtgesellschaft hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Marburg soll bis 2030 klimaneutral sein. Da passt es perfekt, dass die EU nun 100 Städte und Regionen in ganz Europa dabei fördern möchte, bis eben 2030 klimaneutral zu werden.
Die Stadt Marburg hat sich deshalb um einen Platz bei der EU Cities Mission „100 climate-neutral and smart european cities by 2030“ beworben. „Der Aufruf der EU zu der Städte-Mission ist wie für uns gemacht“, meinte Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Wir sind bereits große Schritte auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt gegangen, indem wir unter großer Beteiligung der Menschen in dieser Stadt das Klimaschutzkonzept 2030 entwickelt haben – und schon viele Teile umsetzen.“
Klimaschutz und Klimaneutralität erscheinen als eine riesige Aufgabe. „Und die können wir nur alle gemeinsam lösen“, bekräftigte Spies. „Politik, Bürger*innen und Wirtschaft müssen an einem Strang ziehen. Das wird finanzielle und personelle Ressourcen binden – aber vor allem braucht es Mut, Engagement und viele kluge Ideen.“
Die Stadt Marburg hat also bereits einen Plan und daraus schon einige Projekte umgesetzt, andere auf den Weg gebracht. Konsequent baut die Stadt Radwege und den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus, eigene Gebäude bekommen überall, wo es möglich ist, Photovoltaik und eine energetische Sanierung. Die stadteigene Wohnungsbaugesellschaft saniert ebenfalls –
warmmietenneutral – und baut neu auf einem hohen energetischen Level, etwa mit Holzhäusern. Daneben gibt es auch noch viele Fördertöpfe, um auch die Marburger*innen beim Klimaschützen zu unterstützen: mit Photovoltaikanlagen, mit energetischer Sanierung oder mit einem E-Bike oder E-Lastenfahrrad.
„Es geht eben gemeinsam besser, klimaneutral zu werden – nicht nur gemeinsam mit der Stadtgesellschaft. Sondern auch gemeinsam mit anderen Städten“, erläuterte Spies. Ein wichtiger Baustein, der auf dem Weg gut unterstützen kann, ist dabei auch das Thema „Smart City“. Die Stadt Marburg und der Landkreis Marburg-Biedenkopf arbeiten hier an einem Konzept, damit das geplante Wohngebiet an der Beltershäuser Straße ein Modell für eine „Smart City“ wird.
Die Stadt Marburg bewirbt sich daher darum, Teil der „EU Cities Mission“ und damit eine von 100 Städten in Europa zu werden, die sich gemeinsam ein Ziel gesetzt haben: bis 2030 klimaneutral zu sein. „Viele Städte stehen vor den gleichen oder zumindest ähnlichen Herausforderungen, wie wir. Deswegen ist es gut, wenn wir voneinander lernen, gemeinsam kreative und pragmatische Lösungen entwickeln und uns gegenseitig Tipps geben“, erklärte Spies.
Die 100 europäischen Städte erhalten über die „EU Cities Mission“ individuelle, maßgeschneiderte Beratung auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt. Die Beratung gibt es etwa in technischen, regulatorischen aber auch in finanziellen Bereichen. Zudem erhalten die Städte einen Zugang zu EU-Fördermitteln und Finanzierungsmöglichkeiten.
„Die fachliche Expertise, die maßgeschneiderte Betreuung und das Netzwerken sind uns sehr wichtig“, betonte Spies. „Und da wir als Stadt nicht nur Willens, sondern schon engagiert auf dem Weg Richtung Klimaschutz fortgeschritten sind, bin ich auch zuversichtlich, dass wir in das EU-Programm aufgenommen werden.“
Die 100 Städte, die an dem EU-Programm teilnehmen, sollen dann Vorbildcharakter für weitere europäische Städte haben, damit alle Staaten und Städte der EU ihr Ziel erreichen, bis 2050 klimaneutral zu werden. 30 ausgewählte Städte werden außerdem zusätzliche Unterstützung bei der Entwicklung einer kommunalen Strategie über eine digitale Plattform erhalten.
* pm: Stadt Marburg